Geschäftsleiter Markus Anderegg, Patricia Blum, Leiterin Tierrettung und Tanya Hofer, Leiterin Tierheim. Bild: sj
22.09.2023 01:00
Viele Besucher wolltenam Schicksal der Tiere teilhaben
Bereits seit 30 Jahren setzt sich die «Stiftung TierRettungsDienst – Leben hat Vortritt» für verunfallte, verletzte und halterlose Tiere ein. Rund 1000 interessierte Besucher konnten kürzlich einen Blick hinter die Kulissen der Stiftung werfen.¶
Region. Seit 1993 leistet die Stiftung TierRettungsDienst 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag schnelle und professionelle Hilfe für verletzte, abgeschobene oder gar ausgesetzte Tiere. Was als Verein durch einzelne aktive Tierschützerinnen und Tierschützer gegründet wurde, ist in den letzten 30 Jahren zu einer professionellen Stiftung herangewachsen. Die Stiftung TierRettungsDienst betreibt eine schweizweit erreichbare Einsatzzentrale und bietet verschiedene Ausbildungen und Schulungen im Bereich der Tierrettung und des Tierschutzes an.
Mehr als 1000 begeisterte Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit genutzt, an den beiden Tagen der offenen Tür in die Welt der Stiftung TierRettungsDienst einzutauchen. Der Rundgang durch das Tierheim Pfötli und die Führungen im Hundebereich verzeichneten einen regen Andrang.
Bei den Hunden wird viel Wert darauf gelegt, dass sie «fit für den Alltag» gemacht werden. «Der Hund muss sich im Alltag zurechtfinden», erklärt Trainerin Katrin Hauser. Man habe hier viele Hunde, welche physisch und psychisch gut betreut werden müssten, weiss sie aus Erfahrung. Meist seien die Tiere relativ lange im «Pfötli», bis sie in ihr neues Zuhause gehen könnten. «Wir platzieren die Hunde erst dann, wenn wir sicher sein können, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist.»
Im Jubiläumsraum wurden die Gäste auf die Reise der Stiftung von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft mitgenommen. Ebenfalls auf grosses Interesse stiessen die Vorträge zum Thema nachhaltiger Tierschutz und dessen konkrete Umsetzung im Alltag; das Vermitteln von Fachinformationen ist Teil der Stiftungsvision. Und auch weitere interessante Informationen am Rande des Geschehens, wie zum Beispiel, dass täglich rund 80 Kilo Wäsche anfallen, konnte der Besucher lesen.
Auch einen Blick zurück werfen
«Die beiden Tage waren eine wunderbare Gelegenheit, kurz innezuhalten und gemeinsam einen Blick zurückzuwerfen. Seit der Gründung konnten 82234 Einsätze für Tiere in Not geleistet und 39014 Tiere im dazugehörigen Tierheim Pfötli vorübergehend untergebracht werden. Diese Entwicklung wäre ohne die grosszügige Unterstützung unserer Gönner und den tatkräftigen Einsatz von mittlerweile rund 60 Mitarbeitenden und 90 Freiwilligen nicht möglich gewesen. Für diese wertvolle Solidarität bin ich von ganzem Herzen dankbar. Gemeinsam werden wir uns weiterhin für Tiere in Not einsetzen, denn auch Tiere haben eine professionelle Hilfe verdient», meinte Markus Anderegg, Geschäftsführer der Stiftung Tier- RettungsDienst.
Die Tage der offenen Tür seien auch eine gute Gelegenheit, damit die Leute sehen könnten, was mit ihren Spenden passiert. Und ja, auf Spenden sei man natürlich weiterhin angewiesen, lächelt der Geschäftsführer, die 250 Tiere, welche im Heim untergebracht werden können, sind ebenfalls dankbar, wenn ihre Näpfe voll sind. Und natürlich stehen auch immer wieder Projekte für das Wohl der Tiere an, wie momentan zum Beispiel die Sanierung des Katzenbereiches. «Wer uns Projekt bezogen unterstützen möchte, kann sich gerne bei mir melden», meint Anderegg.
Und übrigens, auch Katzen, welche einfach eine warme Bleibe in einer Scheune und Futter möchten, freuen sich über Interessenten. «Wir suchen immer wieder Fütterungsplätze für verwilderte Katzen», erklärt Mediensprecherin Francesca Romano. Sie würden wie gesagt, primär einen trockenen Unterschlupf und Futter brauchen. Die Stiftung TierRettungsDienst wird die Professionalisierung weiter vorantreiben. Die Vision beinhaltet die Etablierung als schweizweites Kompetenzzentrum für die Rettung von Tieren. Der Fokus liegt auf der Gebietserweiterung und dem Ausbau der Ausbildung mit Teilprojekten. Das geplante Berufsbild TierRettungsSanitäter, welches sich aktuell in der Konzeptphase befindet, bildet den Abschluss. Die erste digitalisierte Einsatzzentrale für Tiernotrufe in der Schweiz konnte bereits im Dezember 2022 in Betrieb genommen werden.
www.tierrettungsdienst.
(sj/pm)