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Donnerstag, 2. Februar 2023
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Schutzräume werden regelmässig überprüft. Im Gebiet RONN ist der Leiter Sicherheit der Gemeinde Rümlang dafür zuständig. Auf Besuch bei einer Schutzraumkontrolle in Niederglatt.
RONN. Man taucht ab in eine «Unterwelt», welche im Ernstfall zu benützen sich niemand wünscht. Schutzräume, nicht zu verwechseln mit Zivilschutzanlagen, befinden sich in den meisten Wohnhäusern oder als öffentliche Anlagen, zum Beispiel in Schulen. Sie sind gedacht zum Schutz der Bevölkerung in einer akuten Bedrohungslage, so bei einem Bombenangriff oder einer nuklearen Katastrophe. «Im Notfall werden sie zwar mit Feldbetten bestückt, die grossen verfügen auch über Toiletten und Duschen. Aber um länger darin zu wohnen, sind sie nicht gedacht», erklärt René Mathyer, Leiter der Abteilung Sicherheit der Gemeinde Rümlang. Bei Vollbelegung steige zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit unangenehm stark an. Essen und Wasser und andere überlebensnotwendige Dinge müssten gemäss den Empfehlungen des Bundesrates als Notvorrat zu Hause aufbewahrt und selber mitgebracht werden.
Sich den Ernstfall vorzustellen, fällt jemandem, der in Friedenszeiten ohne grosse Katastrophen aufgewachsen ist, schwer. «Viele wissen nicht einmal, wo ‹ihr› Schutzraum ist», so Mathyer. Seit dem Krieg in der Ukraine erhalte man allerdings vermehrt Anfragen zu den Schutzräumen. Früher habe es geheissen: «Wozu brauchen wir das überhaupt?» In der Regel werden diese Räume als Keller zur Aufbewahrung benützt. «Im Notfall muss geräumt werden. Ist das Leben bedroht, kümmert es einen nicht, ob geplündert wird», sagt René Mathyer.
Etwa 1700 Schutzräume gibt es im Gebiet RONN (Rümlang, Oberglatt, Niederhasli, Niederglatt). Jeder wird alle sechs Jahre überprüft. Rund 300 Kontrollen macht das pro Jahr. Am Mittwoch vergangener Woche fand eine solche in den Schutzräumen des Sekundarschulhauses Eichi in Niederglatt statt. Zusammen mit zwei Zivilschützern und dem dortigen Hausdienstleiter Roger Eckert vergewisserte sich René Mathyer, ob alles in Ordnung ist: «Die Schutzräume müssen vom Eigentümer betriebsbereit gehalten werden.»
Kontrolliert werden die Abschlüsse, also die rund 500 bis 1000 Kilogramm schweren Panzertüren sowie der Panzerdeckel beim Notausstieg, welcher dafür sorgt, dass der Raum auch verlassen werden kann, wenn der Eingang nicht mehr benutzbar ist. «Wichtig ist, dass die Gummidichtung weich ist und der Verschlusshebel funktioniert.» Weiter wird überprüft, ob das Ventilationsgerät an den Strom angeschlossen ist, in die richtige Richtung dreht, der Gasfilter sauber, intakt und plombiert ist. Zum Schluss gibt es eine Überdruckprüfung. Dazu werden alle Abschlüsse zugemacht.
Die Belüftungsanlage führt dem Schutzraum Atemluft zu und sorgt für einen Überdruck. Sie besteht aus dem Belüftungsgerät (VA), das Aussenluft über das Explosionsschutzventil mit Vorfilter und Gasfilter ansaugt und die verseuchte Luft reinigt. Die benötigte Luftmenge wird am Luftmengenmesser einreguliert und Ventile regeln die sichere Zu- und Abluft. Die Abluft wird über die Überdruck-Explosionsschutzventile aus dem Raum geführt.
«Die UeV/ESV müssen einem einfallenden Druckstoss von 1 bar standhalten. Dies entspricht etwa einer 100-Kilo-Bombe in einer 1,5-Kilometer-Distanz», veranschaulicht Mathyer. Der Schutzbau verdankt seine mechanische Widerstandsfähigkeit der Schutzhülle (Boden, Wände und Decke) aus 25 bis 30 Zentimeter dickem Stahlbeton. «Der Schutzraum würde sich in einer solchen Situation etwa 15 Zentimeter hin- und herbewegen.»
Grössere Schutzräume, so auch die beiden im «Eichi», verfügen über eine Schleuse. Diese stellt sicher, dass während des Ein- und Austretens keine Aussenluft eindringt. «Dadurch ist es möglich, den Schutzraum zu betreten oder zu verlassen, wenn die Aussenluft kontaminiert ist.» Die Zeit, die man in der Schleuse verbringt, heisst Spülzeit. Sie dauert laut René Mathyer mehrere Minuten.
In einem Ordner tragen die beiden Zivilschützer die Resultate der Messungen ein. Nach erfolgter Kontrolle erhält der Eigentümer einen Prüfbericht, je nach Befund mit der Aufforderung, Beanstandetes innert 90 Tagen zu beheben.
Im einen «Eichi»-Schutzraum findet zurzeit ein Kerzenziehen statt. Der andere wird als Lager benutzt. «Wichtig ist für uns, dass wir Zugang haben zu den Stellen, die wir kontrollieren müssen.» Das sei leider nicht immer der Fall. Es komme vor, dass Keller so zugestellt seien, dass man nicht an die Geräte herankomme oder, dass Eigentümer nicht zum angekündigten Termin erschienen. «Das ist für uns sehr mühsam», so Mathyer.
Die etwa 40-minütige Schutzraumkontrolle ist rund gelaufen. Roger Eckert ist pünktlich da und vorbereitet, kleinere Mängel können ohne Zusatzkontrolle behoben werden. Kaum haben die Kontrolleure den Raum verlassen, wird er von den kerzenziehenden Kindern in Beschlag genommen.
Bettina Sticher
Schutzräume werden regelmässig überprüft. Im Gebiet RONN ist der Leiter Sicherheit der Gemeinde Rümlang dafür zuständig. Auf Besuch bei einer Schutzraumkontrolle in Niederglatt.
RONN. Man taucht ab in eine «Unterwelt», welche im Ernstfall zu benützen sich niemand wünscht. Schutzräume, nicht zu verwechseln mit Zivilschutzanlagen, befinden sich in den meisten Wohnhäusern oder als öffentliche Anlagen, zum Beispiel in Schulen. Sie sind gedacht zum Schutz der Bevölkerung in einer akuten Bedrohungslage, so bei einem Bombenangriff oder einer nuklearen Katastrophe. «Im Notfall werden sie zwar mit Feldbetten bestückt, die grossen verfügen auch über Toiletten und Duschen. Aber um länger darin zu wohnen, sind sie nicht gedacht», erklärt René Mathyer, Leiter der Abteilung Sicherheit der Gemeinde Rümlang. Bei Vollbelegung steige zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit unangenehm stark an. Essen und Wasser und andere überlebensnotwendige Dinge müssten gemäss den Empfehlungen des Bundesrates als Notvorrat zu Hause aufbewahrt und selber mitgebracht werden.
Sich den Ernstfall vorzustellen, fällt jemandem, der in Friedenszeiten ohne grosse Katastrophen aufgewachsen ist, schwer. «Viele wissen nicht einmal, wo ‹ihr› Schutzraum ist», so Mathyer. Seit dem Krieg in der Ukraine erhalte man allerdings vermehrt Anfragen zu den Schutzräumen. Früher habe es geheissen: «Wozu brauchen wir das überhaupt?» In der Regel werden diese Räume als Keller zur Aufbewahrung benützt. «Im Notfall muss geräumt werden. Ist das Leben bedroht, kümmert es einen nicht, ob geplündert wird», sagt René Mathyer.
Etwa 1700 Schutzräume gibt es im Gebiet RONN (Rümlang, Oberglatt, Niederhasli, Niederglatt). Jeder wird alle sechs Jahre überprüft. Rund 300 Kontrollen macht das pro Jahr. Am Mittwoch vergangener Woche fand eine solche in den Schutzräumen des Sekundarschulhauses Eichi in Niederglatt statt. Zusammen mit zwei Zivilschützern und dem dortigen Hausdienstleiter Roger Eckert vergewisserte sich René Mathyer, ob alles in Ordnung ist: «Die Schutzräume müssen vom Eigentümer betriebsbereit gehalten werden.»
Kontrolliert werden die Abschlüsse, also die rund 500 bis 1000 Kilogramm schweren Panzertüren sowie der Panzerdeckel beim Notausstieg, welcher dafür sorgt, dass der Raum auch verlassen werden kann, wenn der Eingang nicht mehr benutzbar ist. «Wichtig ist, dass die Gummidichtung weich ist und der Verschlusshebel funktioniert.» Weiter wird überprüft, ob das Ventilationsgerät an den Strom angeschlossen ist, in die richtige Richtung dreht, der Gasfilter sauber, intakt und plombiert ist. Zum Schluss gibt es eine Überdruckprüfung. Dazu werden alle Abschlüsse zugemacht.
Die Belüftungsanlage führt dem Schutzraum Atemluft zu und sorgt für einen Überdruck. Sie besteht aus dem Belüftungsgerät (VA), das Aussenluft über das Explosionsschutzventil mit Vorfilter und Gasfilter ansaugt und die verseuchte Luft reinigt. Die benötigte Luftmenge wird am Luftmengenmesser einreguliert und Ventile regeln die sichere Zu- und Abluft. Die Abluft wird über die Überdruck-Explosionsschutzventile aus dem Raum geführt.
«Die UeV/ESV müssen einem einfallenden Druckstoss von 1 bar standhalten. Dies entspricht etwa einer 100-Kilo-Bombe in einer 1,5-Kilometer-Distanz», veranschaulicht Mathyer. Der Schutzbau verdankt seine mechanische Widerstandsfähigkeit der Schutzhülle (Boden, Wände und Decke) aus 25 bis 30 Zentimeter dickem Stahlbeton. «Der Schutzraum würde sich in einer solchen Situation etwa 15 Zentimeter hin- und herbewegen.»
Grössere Schutzräume, so auch die beiden im «Eichi», verfügen über eine Schleuse. Diese stellt sicher, dass während des Ein- und Austretens keine Aussenluft eindringt. «Dadurch ist es möglich, den Schutzraum zu betreten oder zu verlassen, wenn die Aussenluft kontaminiert ist.» Die Zeit, die man in der Schleuse verbringt, heisst Spülzeit. Sie dauert laut René Mathyer mehrere Minuten.
In einem Ordner tragen die beiden Zivilschützer die Resultate der Messungen ein. Nach erfolgter Kontrolle erhält der Eigentümer einen Prüfbericht, je nach Befund mit der Aufforderung, Beanstandetes innert 90 Tagen zu beheben.
Im einen «Eichi»-Schutzraum findet zurzeit ein Kerzenziehen statt. Der andere wird als Lager benutzt. «Wichtig ist für uns, dass wir Zugang haben zu den Stellen, die wir kontrollieren müssen.» Das sei leider nicht immer der Fall. Es komme vor, dass Keller so zugestellt seien, dass man nicht an die Geräte herankomme oder, dass Eigentümer nicht zum angekündigten Termin erschienen. «Das ist für uns sehr mühsam», so Mathyer.
Die etwa 40-minütige Schutzraumkontrolle ist rund gelaufen. Roger Eckert ist pünktlich da und vorbereitet, kleinere Mängel können ohne Zusatzkontrolle behoben werden. Kaum haben die Kontrolleure den Raum verlassen, wird er von den kerzenziehenden Kindern in Beschlag genommen.
Bettina Sticher
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