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Dienstag, 26. Januar 2021
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Neues Jahr, neues Glück, sagt man ja so schön. Schön wäre es tatsächlich, wenn wir 2021 alle mehr Glück hätten. Primär in Sachen Corona. Mögen uns die Impfungen retten und den Weg zurück in die Normalität ebnen. Wissen Sie noch wie das war im ÖV und.. weiterlesen
Im Keller des römisch-katholischen Pfarreizentrums wird zur Weihnachtszeit aus Rolf Anliker der Samichlaus. Désirée Reinke
Die Adventszeit hat begonnen – und mit ihr auch die Hochsaison für Sankt Nikolaus und Schmutzli. Bei der St. Nikolaus Gesellschaft Bülach engagieren sich jedes Jahr Männer und Frauen freiwillig dafür, den Nikolaus-Gedanken aufrechtzuerhalten und den Menschen Freude zu bringen. Einer von ihnen ist Rolf Anliker.
Bülach Meter um Meter reihen sich die roten Umhänge, umrahmt von weissen Gewändern, von gefalteten Kordeln und Mitren, weissen Perücken und Bärten. Wer den Stufen des römisch-katholischen Pfarreizentrums hinunter in den Keller folgt, ist zur Adventszeit Samichlaus und Schmutzli dicht auf den Fersen. «Ich komme hier als Privatperson rein und gehe als Nikolaus wieder heraus», verrät Rolf Anliker. Seit 23 Jahren engagiert er sich bereits in der St. Nikolaus Gesellschaft Bülach. Dafür schlüpft er zur Adventszeit jedes Jahr in die Rolle des St. Nikolaus – samt Perücke, Bart und Umhang. Nur zehn Minuten dauert die Verwandlung. «Und dann bin ich nicht mehr ich, sondern der Samichlaus.» Und für diesen kann es in der Weihnachtszeit durchaus auch mal stressig werden: Bis zu 300 Familienbesuche und 80 Grossfeiern stehen jährlich bei der St. Nikolaus Gesellschaft auf dem Programm, was sechs bis acht Familien pro Nikolaustour bedeutet.
Jeder Familienbesuch dauere ungefähr 20 Minuten. Der Zeitaufwand für Samichlaus und Schmutzli aber sei wesentlich höher. «Circa eineinhalb Stunden vorher kommen wir zum Schminken ins Pfarreizentrum», so Anliker. «Danach essen wir noch etwas, besprechen mit unseren beiden Schmutzlis den Einsatz und machen uns parat.» Als Hilfe diene ihm vor allem eine Checkliste der Familien mit den Verdiensten und Vergehen der Kinder im Haus. «Einige Sachen sprechen wir lieber nicht an», erklärt der 64-Jährige. «Wenn ein Kind zum Beispiel mit drei Jahren noch immer in die Hose macht, ist es ihm peinlich, wenn ich es erwähne.» Man brauche viel Fingerspitzengefühl, um so etwas abzuwägen. Schliesslich sei der Nikolaus nicht mehr der Böse, wie er es früher gewesen sei, sondern gutherzig und lieb. «Manche Eltern aber denken, dass wir in fünf oder zehn Minuten erziehen können, was sie in dem Jahr nicht hinbekommen haben.» Ihm aber sei es wichtig, dass der Samichlaus-Besuch vor allem eines bringe: Freude.
In seiner langjährigen Tätigkeit als Samichlaus hat Rolf Anliker während seiner Besuche bereits so einige Emotionen durchlebt. «Ein Besuch war etwas sehr Persönliches für mich», berichtet der Bülacher. «Meine Schwägerin wusste, dass sie Weihnachten nicht mehr erleben würde. Also hat ihre Tochter mich gebeten, sie als Samichlaus zu besuchen. Das ist sehr tief gegangen.» Selten komme es auch vor, dass Familien zu arm seien, um einen Nikolaussack für ihre Kinder zu packen. «Für diesen Fall haben wir aber immer einen Notfallsack im Auto», so Anliker. Ans Herz gehe es ihm auch, wenn er sehe, dass auf der Checkliste der Eltern nur Negatives über ihre Kinder stehe. Dann sei Improvisation gefragt. «Ich sage dann nicht alles, was auf der Liste steht», so der Samichlaus. «Und ich lobe sie dann für Dinge, die sie gut können.»
Für Rolf Anliker ist sein Hobby zu einer Herzensangelegenheit geworden. «Es ist eine gute Sache», ist er überzeugt. «Die Freude der Leute, auch der Erwachsenen, bereitet mir selbst die grösste Freude.» Und diese sei anscheinend ansteckend gewesen. Mit seinem Engagement als St. Nikolaus habe er auch seinen Sohn mit 15 Jahren inspiriert, sich als Samichlaus zu bewerben. «Wir sind also schon in der zweiten Generation dabei», freut sich der Friedensrichter. Kein Wunder, dass ans Aufhören noch gar nicht zu denken sei. «Meine Frau sagt doch sowieso, dass ich das ganze Jahr über ein Chlaus bin», sagt er und lacht.
Désirée Reinke
Im Keller des römisch-katholischen Pfarreizentrums wird zur Weihnachtszeit aus Rolf Anliker der Samichlaus. Désirée Reinke
Die Adventszeit hat begonnen – und mit ihr auch die Hochsaison für Sankt Nikolaus und Schmutzli. Bei der St. Nikolaus Gesellschaft Bülach engagieren sich jedes Jahr Männer und Frauen freiwillig dafür, den Nikolaus-Gedanken aufrechtzuerhalten und den Menschen Freude zu bringen. Einer von ihnen ist Rolf Anliker.
Bülach Meter um Meter reihen sich die roten Umhänge, umrahmt von weissen Gewändern, von gefalteten Kordeln und Mitren, weissen Perücken und Bärten. Wer den Stufen des römisch-katholischen Pfarreizentrums hinunter in den Keller folgt, ist zur Adventszeit Samichlaus und Schmutzli dicht auf den Fersen. «Ich komme hier als Privatperson rein und gehe als Nikolaus wieder heraus», verrät Rolf Anliker. Seit 23 Jahren engagiert er sich bereits in der St. Nikolaus Gesellschaft Bülach. Dafür schlüpft er zur Adventszeit jedes Jahr in die Rolle des St. Nikolaus – samt Perücke, Bart und Umhang. Nur zehn Minuten dauert die Verwandlung. «Und dann bin ich nicht mehr ich, sondern der Samichlaus.» Und für diesen kann es in der Weihnachtszeit durchaus auch mal stressig werden: Bis zu 300 Familienbesuche und 80 Grossfeiern stehen jährlich bei der St. Nikolaus Gesellschaft auf dem Programm, was sechs bis acht Familien pro Nikolaustour bedeutet.
Jeder Familienbesuch dauere ungefähr 20 Minuten. Der Zeitaufwand für Samichlaus und Schmutzli aber sei wesentlich höher. «Circa eineinhalb Stunden vorher kommen wir zum Schminken ins Pfarreizentrum», so Anliker. «Danach essen wir noch etwas, besprechen mit unseren beiden Schmutzlis den Einsatz und machen uns parat.» Als Hilfe diene ihm vor allem eine Checkliste der Familien mit den Verdiensten und Vergehen der Kinder im Haus. «Einige Sachen sprechen wir lieber nicht an», erklärt der 64-Jährige. «Wenn ein Kind zum Beispiel mit drei Jahren noch immer in die Hose macht, ist es ihm peinlich, wenn ich es erwähne.» Man brauche viel Fingerspitzengefühl, um so etwas abzuwägen. Schliesslich sei der Nikolaus nicht mehr der Böse, wie er es früher gewesen sei, sondern gutherzig und lieb. «Manche Eltern aber denken, dass wir in fünf oder zehn Minuten erziehen können, was sie in dem Jahr nicht hinbekommen haben.» Ihm aber sei es wichtig, dass der Samichlaus-Besuch vor allem eines bringe: Freude.
In seiner langjährigen Tätigkeit als Samichlaus hat Rolf Anliker während seiner Besuche bereits so einige Emotionen durchlebt. «Ein Besuch war etwas sehr Persönliches für mich», berichtet der Bülacher. «Meine Schwägerin wusste, dass sie Weihnachten nicht mehr erleben würde. Also hat ihre Tochter mich gebeten, sie als Samichlaus zu besuchen. Das ist sehr tief gegangen.» Selten komme es auch vor, dass Familien zu arm seien, um einen Nikolaussack für ihre Kinder zu packen. «Für diesen Fall haben wir aber immer einen Notfallsack im Auto», so Anliker. Ans Herz gehe es ihm auch, wenn er sehe, dass auf der Checkliste der Eltern nur Negatives über ihre Kinder stehe. Dann sei Improvisation gefragt. «Ich sage dann nicht alles, was auf der Liste steht», so der Samichlaus. «Und ich lobe sie dann für Dinge, die sie gut können.»
Für Rolf Anliker ist sein Hobby zu einer Herzensangelegenheit geworden. «Es ist eine gute Sache», ist er überzeugt. «Die Freude der Leute, auch der Erwachsenen, bereitet mir selbst die grösste Freude.» Und diese sei anscheinend ansteckend gewesen. Mit seinem Engagement als St. Nikolaus habe er auch seinen Sohn mit 15 Jahren inspiriert, sich als Samichlaus zu bewerben. «Wir sind also schon in der zweiten Generation dabei», freut sich der Friedensrichter. Kein Wunder, dass ans Aufhören noch gar nicht zu denken sei. «Meine Frau sagt doch sowieso, dass ich das ganze Jahr über ein Chlaus bin», sagt er und lacht.
Désirée Reinke
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