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Sonntag, 24. Januar 2021
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Autos, Schiffe, Lastwagen und Flugzeuge müssen in Zukunft CO2-frei werden. Damit das gelingt, braucht es einen Mix aus verschiedenen Antrieben und Treibstoffen. weiterlesen
TV: «Der Marsianer» Bei einer Mission zum Mars gerät die Mannschaft des Raumschiffs «Ares III» nach einigen Tagen auf dem Planeten in einen Sandsturm. Im Glauben, ihr Kamerad Mark Watney (Matt Damon) sei darin umgekommen, flüchtet das Team ins... weiterlesen
Eine kleine Vorwarnung. Was Sie jetzt lesen werden, ist eine Lobeshymne. Eine wohlverdiente, wie ich finde. Eigentlich könnte ich diese halbe Seite mit einem einzigen Satz füllen: Mein Herz gehört Rosa Wilder und Manfred Kägi. Das, obwohl sie keine.. weiterlesen
Corona hat einmal mehr zu kreativen Einfällen geführt: Innerhalb von wenigen Stunden hat die reformierte Kirche Otelfingen-Boppelsen-Hüttikon umdisponiert und ihr Weihnachtsspiel zu einem Film geschnitten, anstatt es vor Publikum zu zeigen. Der Plan B kommt an. Und wie.
Otelfingen. Adventszeit in der Kirche ohne ein Weihnachtsspiel? Für viele kaum vorstellbar. Auch in der reformierten Kirche Otelfingen-Boppelsen-Hüttikon übten 24 Kinder fleissig die Weihnachtsgeschichte ein. Verkleidet als Maria, Josef, Engel, Hirt und König waren sie bereit, am Wochenende vom 12. und 13. Dezember «Es chlopfed, chlopfed aa» von Andrew Bond vor je 50 Besucherinnen und Besuchern zu zeigen. Nur: Nach den neuesten Regelungen des Kirchenrates sind nur Weihnachtsspiele erlaubt, die Teil eines Gottesdienstes mit Predigt sind. Das wäre in Otelfingen nicht der Fall gewesen.
«Also brauchten wir so schnell wie möglich einen Plan B», sagt Sozialdiakon und Jugendarbeiter Daniel Witkovsky. Kurzerhand hat er zusammen mit seinen Kollegen entschieden, die Geschichte zu verfilmen und online aufzuschalten. Das ist einfacher gesagt als getan. Ein Kameramann musste her, ebenso sieben verschiedene Drehorte. Basil Wunderlin, der im Bereich Video tätig ist, meldete sich freiwillig. «Ohne sein enormes Engagement wäre die Verfilmung nicht möglich gewesen», zeigt sich Witkovsky im Nachhinein enorm dankbar, der in der Nacht auf Samstag noch das Drehbuch geschrieben hat.
Pünktlich um zehn Uhr war am Samstagmorgen alles bereit; die Kinder waren verkleidet, konnten ihre Texte. Und der in Otelfingen wohnhafte Basil Wunderlin war mit Kamera, Mikrofon und Licht vor Ort. «Es kam ein Hollywood-Feeling auf», erzählt der Jugendarbeiter weiter. Zwar hätten sich die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler zu Beginn noch gefragt, weshalb man das Weihnachtsspiel nicht einfach in der Kirche aufnahm. Nachdem Witkovsky ihnen aber erklärte, dass es draussen mehr Möglichkeiten gebe, um Spannung aufzubauen, und die erste Szene im Kasten war, waren sie total begeistert.
Von 10 bis 14 Uhr hat das Team gefilmt, anschliessend ging es ins Studio, um die einzelnen Sequenzen zusammenzuschneiden. Um 20 Uhr war der Film fertig, eine Stunde später bereits im Netz. «Innerhalb von zwölf Stunden haben wir das Projekt realisiert. Darauf sind wir stolz», so der Sozialdiakon. Er ist überzeugt, diese Leistung ohne Corona nicht hingebracht zu haben. Für ihn sei das Virus kein Hindernis, «sondern eine Möglichkeit, Kreativität frei zu setzen und seine Komfortzone zu verlassen». Natürlich empfinde auch er die Pandemie als mühsam und nervig, sie bringe sehr viel Leid mit sich, daneben aber eben auch Chancen, die sich eröffnen. «Ich glaube nicht, dass wir ohne Covid-19 auf eine solche Idee eines Filmes gekommen wären.» Dieser hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. 24 Stunden nach der Veröffentlichung auf Youtube hatte der Clip bereits über 350 Klicks. Auch zahlreiche Feedbacks gingen ein. Besonders von den Eltern. «Sie erzählten, dass ihre Kinder mit enorm viel Freude und einem Strahlen im Gesicht nach Hause kamen.» Und dies, obwohl sie mehrere Stunden in der Kälte ausharren mussten, bis alle Szenen - einige mussten mehrmals gedreht werden - perfekt waren. «Schade, hat es nicht geschneit», sagt Witkovsky, «das wäre mein Wunsch gewesen.»
Die Lieder wurden separat aufgenommen und im Nachhinein eingespielt - sieben Klassiker, die jeder kennt. «Still isch d?Nacht, heilig isch d?Nacht» beispielsweise. «Im Vorfeld hatten wir uns für eine ganze andere Geschichte entschieden», erzählt Witkovsky. Eine mit aufwendigeren Liedern und Textrollen. Mit den verschärften Massnahmen habe das Team bereits zwei Monate vorher beschlossen, ein kürzeres Weihnachtsspiel zu suchen. «Es war so schon genug schmerzhaft, konnten wir das Spiel nicht in der Kirche vorführen.» Und noch mehr weh hätte es ihm getan, das Projekt ganz abzublasen. «Gut, gibt es all die flexiblen und fleissigen Helferinnen und Helfer.» So kann die Weihnachtsbotschaft von der Geburt von Jesus Christus auf virtuelle Art noch viel mehr Menschen in diesem Jahr erreichen.
Der Kurzfilm ist voraussichtlich noch bis Mitte Januar online zu sehen. Daniel Witkovsky wird das Weihnachtsspiel jedoch noch zu einer DVD brennen und allen zur Verfügung stellen, die keinen Zugang zum Internet haben.
Das Otelfinger Weihnachtsspiel 2020 ist unter www.bit.ly/wsfilm20 abrufbar.
Ramona Kobe
Corona hat einmal mehr zu kreativen Einfällen geführt: Innerhalb von wenigen Stunden hat die reformierte Kirche Otelfingen-Boppelsen-Hüttikon umdisponiert und ihr Weihnachtsspiel zu einem Film geschnitten, anstatt es vor Publikum zu zeigen. Der Plan B kommt an. Und wie.
Otelfingen. Adventszeit in der Kirche ohne ein Weihnachtsspiel? Für viele kaum vorstellbar. Auch in der reformierten Kirche Otelfingen-Boppelsen-Hüttikon übten 24 Kinder fleissig die Weihnachtsgeschichte ein. Verkleidet als Maria, Josef, Engel, Hirt und König waren sie bereit, am Wochenende vom 12. und 13. Dezember «Es chlopfed, chlopfed aa» von Andrew Bond vor je 50 Besucherinnen und Besuchern zu zeigen. Nur: Nach den neuesten Regelungen des Kirchenrates sind nur Weihnachtsspiele erlaubt, die Teil eines Gottesdienstes mit Predigt sind. Das wäre in Otelfingen nicht der Fall gewesen.
«Also brauchten wir so schnell wie möglich einen Plan B», sagt Sozialdiakon und Jugendarbeiter Daniel Witkovsky. Kurzerhand hat er zusammen mit seinen Kollegen entschieden, die Geschichte zu verfilmen und online aufzuschalten. Das ist einfacher gesagt als getan. Ein Kameramann musste her, ebenso sieben verschiedene Drehorte. Basil Wunderlin, der im Bereich Video tätig ist, meldete sich freiwillig. «Ohne sein enormes Engagement wäre die Verfilmung nicht möglich gewesen», zeigt sich Witkovsky im Nachhinein enorm dankbar, der in der Nacht auf Samstag noch das Drehbuch geschrieben hat.
Pünktlich um zehn Uhr war am Samstagmorgen alles bereit; die Kinder waren verkleidet, konnten ihre Texte. Und der in Otelfingen wohnhafte Basil Wunderlin war mit Kamera, Mikrofon und Licht vor Ort. «Es kam ein Hollywood-Feeling auf», erzählt der Jugendarbeiter weiter. Zwar hätten sich die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler zu Beginn noch gefragt, weshalb man das Weihnachtsspiel nicht einfach in der Kirche aufnahm. Nachdem Witkovsky ihnen aber erklärte, dass es draussen mehr Möglichkeiten gebe, um Spannung aufzubauen, und die erste Szene im Kasten war, waren sie total begeistert.
Von 10 bis 14 Uhr hat das Team gefilmt, anschliessend ging es ins Studio, um die einzelnen Sequenzen zusammenzuschneiden. Um 20 Uhr war der Film fertig, eine Stunde später bereits im Netz. «Innerhalb von zwölf Stunden haben wir das Projekt realisiert. Darauf sind wir stolz», so der Sozialdiakon. Er ist überzeugt, diese Leistung ohne Corona nicht hingebracht zu haben. Für ihn sei das Virus kein Hindernis, «sondern eine Möglichkeit, Kreativität frei zu setzen und seine Komfortzone zu verlassen». Natürlich empfinde auch er die Pandemie als mühsam und nervig, sie bringe sehr viel Leid mit sich, daneben aber eben auch Chancen, die sich eröffnen. «Ich glaube nicht, dass wir ohne Covid-19 auf eine solche Idee eines Filmes gekommen wären.» Dieser hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. 24 Stunden nach der Veröffentlichung auf Youtube hatte der Clip bereits über 350 Klicks. Auch zahlreiche Feedbacks gingen ein. Besonders von den Eltern. «Sie erzählten, dass ihre Kinder mit enorm viel Freude und einem Strahlen im Gesicht nach Hause kamen.» Und dies, obwohl sie mehrere Stunden in der Kälte ausharren mussten, bis alle Szenen - einige mussten mehrmals gedreht werden - perfekt waren. «Schade, hat es nicht geschneit», sagt Witkovsky, «das wäre mein Wunsch gewesen.»
Die Lieder wurden separat aufgenommen und im Nachhinein eingespielt - sieben Klassiker, die jeder kennt. «Still isch d?Nacht, heilig isch d?Nacht» beispielsweise. «Im Vorfeld hatten wir uns für eine ganze andere Geschichte entschieden», erzählt Witkovsky. Eine mit aufwendigeren Liedern und Textrollen. Mit den verschärften Massnahmen habe das Team bereits zwei Monate vorher beschlossen, ein kürzeres Weihnachtsspiel zu suchen. «Es war so schon genug schmerzhaft, konnten wir das Spiel nicht in der Kirche vorführen.» Und noch mehr weh hätte es ihm getan, das Projekt ganz abzublasen. «Gut, gibt es all die flexiblen und fleissigen Helferinnen und Helfer.» So kann die Weihnachtsbotschaft von der Geburt von Jesus Christus auf virtuelle Art noch viel mehr Menschen in diesem Jahr erreichen.
Der Kurzfilm ist voraussichtlich noch bis Mitte Januar online zu sehen. Daniel Witkovsky wird das Weihnachtsspiel jedoch noch zu einer DVD brennen und allen zur Verfügung stellen, die keinen Zugang zum Internet haben.
Das Otelfinger Weihnachtsspiel 2020 ist unter www.bit.ly/wsfilm20 abrufbar.
Ramona Kobe
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