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Dienstag, 26. Januar 2021
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Das realistische Szenario eines Giftgasanschlags auf die Skymetro am Flughafen rief rund 400 Einsatzkräfte der gesamten Notfallorganisation auf den Plan. Das Ziel der ICAO-Notfallübung «Splash 19» war es, Abläufe zu trainieren und Erkenntnisse für den Ernstfall zu gewinnen.
Flughafen Per Videoübertragung konnten die Gäste den Terroranschlag am Mittwoch vergangener Woche live auf der Leinwand verfolgen: Gegen 13.20 Uhr schüttet ein Mann während der Fahrt eine Flüssigkeit in der Skymetro aus, jene führerlose Bahn, die das Airside-Center unterirdisch mit dem Dock E verbindet. Die Passagiere im Waggon brechen zusammen, das Giftgas Sarin führt unmittelbar zum Tod. Nach Notbremsung kommt der Zug zum Stehen, Überlebende stolpern aus dem zweiten Wagen in den 970 Meter langen Tunnel hinaus. Soweit das Ausgangsszenario der Notfallübung «Splash 19», dargestellt von 55 Figuranten.
Alle zwei Jahre, so schreibt es die internationale Zivilluftfahrorganisation ICAO internationalen Flughäfen mit regelmässigem Linienverkehr vor, muss die gesamte Notfallorganisation beübt werden. Als interessierte Beobachter konnte Stefan Tschudin zahlreiche Vertreter von Politik, Verwaltung, Partnerunternehmen und Medien begrüssen. Tschudin ist Chief Operation Officer am Flughafen Zürich, welcher die gross angelegte Übung unter Aufsicht des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) organisierte. «Wichtig ist, dass sich die Teams aus den verschiedenen Organisationen, die zusammenarbeiten, kennen». Rund 400 Personen gilt es, im Verlauf der gut vierstündigen Übung «Splash 19» zu koordinieren. Der erste Alarm geht an die Feuerwehr raus, sie wird zur Behebung des vermeintlich technischen Defekts aufgeboten. Sobald die Information von Verletzten durchdringt, werden Ambulanz und Rettungsdienste informiert. «Das läuft schnell über die Dimension eines Alltagsproblems hinaus», erklärt Andreas Lochmeier von Schutz & Rettung, «die Einsatzleitung muss drei, vier Stufen höher denken.» Der Meldefluss sei elementar: «Nur, wenn ich etwas weiss, kann ich darauf reagieren.»
Am Dock E haben die drei Blaulichtorganisationen eine Wagenburg eingerichtet. Die räumliche Nähe ermöglicht schnellen Informationsfluss und sichert eine gemeinsame Stossrichtung in der Zusammenarbeit. «Polizei, Rettung und Feuerwehr entscheiden und handeln mit eigenen Einsatzleitungen jedoch autonom», betont Lochmeier. Inzwischen sind die gelben Chemiefahrzeuge der Feuerwehr eingetroffen, parallel machen sich Feuerwehrleute in Vollmontur für den Abstieg in den abgesperrten Schacht bereit.
Busse befördern derweil die echten Passagiere zu Dock E, orange Transparente informieren über die Notfallübung, welche während des laufenden Flugbetriebs stattfindet. Auf der anderen Seite des Docks wird eine Dekontaminierungsstation errichtet. Die gelben, mit Duschen ausgestatteten Container wurden anlässlich der Euro 08 angeschafft. «50 bis 60 Leute können hier pro Stunde gereinigt werden, müssen die Verletzten getragen werden, sind es vielleicht nur 20», erläutert Lochmeier, während die Einsatzkräfte mit grauen Schutzanzügen und Filtermasken ausgestattet werden.
Parallel wird die rückwärtige Notfallorganisation des Flughafens aufgeboten. «Unser Auftrag ist es, den Flugbetrieb in der Krise möglichst aufrechtzuerhalten», erläutert Peter Frei als Chef des Krisenstabs des Flughafens. Auf Flipcharts wird die Eventualplanung mit verschiedenen Szenarien bis hin zur Schliessung des Flughafens festgehalten. «Das bedeutete für uns, hunderte Passagiere zu betreuen und zu versorgen.» Auch das Nottelefon für Angehörige ist eingerichtet. Hier, wie für die gesamte Kommunikation nach aussen, gilt eine gemeinsame Sprachregelung. So wird bislang lediglich über eine Betriebsstörung der Skymetro informiert. Dies, um keine Panik auszulösen, denn ausserhalb des abgesperrten Gebietes bestehe keine Gefahr. «Wenn sich jedoch über soziale Medien Gerüchte über das Ereignis verbreiten, gibt es sofort Chaos», weiss Sonja Zöchling Stucki als langjährige Kommunikationschefin des Flughafens.
Ab 16.30 Uhr löst sich die Übung gestaffelt auf. «Was am Start gut läuft, funktioniert auch nach vier Stunden», ist Lochmeiers Erfahrung. Die Ergebnisse werden ausgewertet und fliessen in eine detaillierte Gesamtbewertung ein, heisst es in der abschliessenden Medienmitteilung. Für Klotens Stadtpräsidenten René Huber war «Splash 19» nicht die erste Übung, der er beigewohnt hat: «Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es im Notfall funktioniert.»
Martina Kleinsorg
Das realistische Szenario eines Giftgasanschlags auf die Skymetro am Flughafen rief rund 400 Einsatzkräfte der gesamten Notfallorganisation auf den Plan. Das Ziel der ICAO-Notfallübung «Splash 19» war es, Abläufe zu trainieren und Erkenntnisse für den Ernstfall zu gewinnen.
Flughafen Per Videoübertragung konnten die Gäste den Terroranschlag am Mittwoch vergangener Woche live auf der Leinwand verfolgen: Gegen 13.20 Uhr schüttet ein Mann während der Fahrt eine Flüssigkeit in der Skymetro aus, jene führerlose Bahn, die das Airside-Center unterirdisch mit dem Dock E verbindet. Die Passagiere im Waggon brechen zusammen, das Giftgas Sarin führt unmittelbar zum Tod. Nach Notbremsung kommt der Zug zum Stehen, Überlebende stolpern aus dem zweiten Wagen in den 970 Meter langen Tunnel hinaus. Soweit das Ausgangsszenario der Notfallübung «Splash 19», dargestellt von 55 Figuranten.
Alle zwei Jahre, so schreibt es die internationale Zivilluftfahrorganisation ICAO internationalen Flughäfen mit regelmässigem Linienverkehr vor, muss die gesamte Notfallorganisation beübt werden. Als interessierte Beobachter konnte Stefan Tschudin zahlreiche Vertreter von Politik, Verwaltung, Partnerunternehmen und Medien begrüssen. Tschudin ist Chief Operation Officer am Flughafen Zürich, welcher die gross angelegte Übung unter Aufsicht des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) organisierte. «Wichtig ist, dass sich die Teams aus den verschiedenen Organisationen, die zusammenarbeiten, kennen». Rund 400 Personen gilt es, im Verlauf der gut vierstündigen Übung «Splash 19» zu koordinieren. Der erste Alarm geht an die Feuerwehr raus, sie wird zur Behebung des vermeintlich technischen Defekts aufgeboten. Sobald die Information von Verletzten durchdringt, werden Ambulanz und Rettungsdienste informiert. «Das läuft schnell über die Dimension eines Alltagsproblems hinaus», erklärt Andreas Lochmeier von Schutz & Rettung, «die Einsatzleitung muss drei, vier Stufen höher denken.» Der Meldefluss sei elementar: «Nur, wenn ich etwas weiss, kann ich darauf reagieren.»
Am Dock E haben die drei Blaulichtorganisationen eine Wagenburg eingerichtet. Die räumliche Nähe ermöglicht schnellen Informationsfluss und sichert eine gemeinsame Stossrichtung in der Zusammenarbeit. «Polizei, Rettung und Feuerwehr entscheiden und handeln mit eigenen Einsatzleitungen jedoch autonom», betont Lochmeier. Inzwischen sind die gelben Chemiefahrzeuge der Feuerwehr eingetroffen, parallel machen sich Feuerwehrleute in Vollmontur für den Abstieg in den abgesperrten Schacht bereit.
Busse befördern derweil die echten Passagiere zu Dock E, orange Transparente informieren über die Notfallübung, welche während des laufenden Flugbetriebs stattfindet. Auf der anderen Seite des Docks wird eine Dekontaminierungsstation errichtet. Die gelben, mit Duschen ausgestatteten Container wurden anlässlich der Euro 08 angeschafft. «50 bis 60 Leute können hier pro Stunde gereinigt werden, müssen die Verletzten getragen werden, sind es vielleicht nur 20», erläutert Lochmeier, während die Einsatzkräfte mit grauen Schutzanzügen und Filtermasken ausgestattet werden.
Parallel wird die rückwärtige Notfallorganisation des Flughafens aufgeboten. «Unser Auftrag ist es, den Flugbetrieb in der Krise möglichst aufrechtzuerhalten», erläutert Peter Frei als Chef des Krisenstabs des Flughafens. Auf Flipcharts wird die Eventualplanung mit verschiedenen Szenarien bis hin zur Schliessung des Flughafens festgehalten. «Das bedeutete für uns, hunderte Passagiere zu betreuen und zu versorgen.» Auch das Nottelefon für Angehörige ist eingerichtet. Hier, wie für die gesamte Kommunikation nach aussen, gilt eine gemeinsame Sprachregelung. So wird bislang lediglich über eine Betriebsstörung der Skymetro informiert. Dies, um keine Panik auszulösen, denn ausserhalb des abgesperrten Gebietes bestehe keine Gefahr. «Wenn sich jedoch über soziale Medien Gerüchte über das Ereignis verbreiten, gibt es sofort Chaos», weiss Sonja Zöchling Stucki als langjährige Kommunikationschefin des Flughafens.
Ab 16.30 Uhr löst sich die Übung gestaffelt auf. «Was am Start gut läuft, funktioniert auch nach vier Stunden», ist Lochmeiers Erfahrung. Die Ergebnisse werden ausgewertet und fliessen in eine detaillierte Gesamtbewertung ein, heisst es in der abschliessenden Medienmitteilung. Für Klotens Stadtpräsidenten René Huber war «Splash 19» nicht die erste Übung, der er beigewohnt hat: «Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es im Notfall funktioniert.»
Martina Kleinsorg
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