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Montag, 16. Mai 2022
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Kurt Altenburger ist VPOD-Zentralsekretär und Gemeindepräsident von Rafz. Bild: rs
Kurt Altenburger ist vor über zehn Jahren von der Stadt aufs Land gezogen. Seit 2018 ist er Gemeindepräsident von Rafz. Wer ist der 63 Jahre alte Sozialdemokrat?
Rafz. Aufgewachsen im Kanton Thurgau, hat Kurt Altenburger eine kaufmännische Lehre im Autogewerbe absolviert. Damals, als Lehrabgänger, habe sich die Schweiz in den 1970er Jahren in einer Rezession befunden. Altenburgers Mutter war eine Bähnlerin und die SBB suchten Leute. Kurz entschlossen heuerte er dort an und konnte als Zugbegleiter starten. Später stieg er zum Zugführer mit roter Tasche auf und reiste in der ganzen Schweiz herum. Der junge Altenburger schaffte es bei den SBB bis zum Teamcoach. Dort wirkte er auch als Personalvertreter. Es war eine aus gewerkschaftlicher Sicht wichtige Zeit, erinnert er sich, denn es fand bei den Bundesbahnen unter Benedikt Weibel die grosse Rationalisierung statt.
Als der Eisenbahnerverband SEV 1998 einen Gewerkschaftssekretär suchte, packte Kurt Altenburger die Chance beim Schopf und konnte schliesslich in Zürich das neue Regionalsekretariat aufbauen – sein direkter Vorgesetzter war der langjährige SP-Nationalrat Ernst Leuenberger. Nach zehnjähriger SEV-Tätigkeit holte ihn 2008 der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) für gewerkschaftspolitische Aufgaben. Dort ist der 63-Jährige heute für die Vertragspolitik in der Branche Nahverkehr sowie für das Regionalsekretariat Schaffhausen zuständig.
Ganz nebenbei vermerkt Altenburger, dass er 1990 auch die Journalistenschule St. Gallen berufsbegleitend absolviert habe. Eine Weiterbildung, die ihm auf seinem beruflichen Werdegang stark geholfen habe.
Kurt Altenburger lebte lange in der Stadt Zürich, wo er sich auch für den gemeinnützigen Wohnungsbau engagierte. Auch hier schaffte er es bis an die Spitze – er war zwölf Jahre Präsident der Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals.
Doch weshalb hat es den Mann mit Thurgauer Akzent letztlich nach Rafz verschlagen? «Ich wurde Vater und meine neue Partnerin konnte mit der Stadt nicht viel anfangen, sie wollte aufs Land», sagt Altenburger. Man habe dann nach einem Eigenheim gesucht und sei schliesslich im Dorf an der deutschen Grenze fündig geworden. Das war 2009 – und so zügelte die Kleinfamilie nach Rafz. Hier engagiert er sich bei der Ortssektion der SP, die ihn 2014 für den Gemeinderat aufgestellt hat. Eine Kampfwahl, die er damals im zweiten Wahlgang knapp für sich entscheiden konnte. Nach nur einer Amtsdauer als Sozial- und Gesundheitsvorsteher kandidierte er 2018 fürs Gemeindepräsidium. Seither – er wurde kürzlich mit Erfolg erneut gewählt – hat er die Ressorts Präsidiales, Finanzen und Sicherheit inne.
Der fünfköpfige Gemeinderat von Rafz muss demnächst die Legislaturziele der nächsten vier Jahre verabschieden. Altenburger nennt beispielsweise als konkretes Projekt das 50 Jahre alte Lehrschwimmbecken, das saniert werden müsse. «Wir hätten es gerne zusammen mit allen Nachbargemeinden realisiert, doch dies gelang im ersten Anlauf nicht.» Später habe man ein mehrheitsfähiges Projekt zur Abstimmung gebracht, das Lehrschwimmbecken könne in naher Zukunft saniert werden. Als weiteres wichtiges Projekt nennt er den rund 8 Millionen Franken teuren Hochwasserschutz. Dieser stehe schon seit mehreren Jahren an, käme jetzt aber Schritt für Schritt in eine Schlussphase. Danach gehe es ans Bauen, rund die Hälfte der Kosten werde Rafz übernehmen müssen. Eine wichtige Aufgabe sei für die Behörde zudem die Umsetzung der Schulraumplanung. Und dann stehe auch in diesem Dorf ein Verkehrskonzept zur Debatte. In Arbeit habe man ferner die Bau- und Zonenordnung, die demnächst dem Kanton zur zweiten Vorprüfung eingereicht werde. In der Gemeinde habe sich die Einwohnerzahl in den letzten 30 Jahren gut verdoppelt und die Bautätigkeit sei noch am Laufen – Stichwort Verdichtung. Vorwärtsmachen möchte der ehemalige Sozial- und Gesundheitsvorsteher auch mit dem Alters- und Pflegeheim Peteracker – der Baubeginn sei für 2024 geplant.
Über Mangel an Themen könne er sich also nicht beklagen, sagt der VPOD-Mann, und freut sich auf ein baldiges Fest: Am 24. und 25. September feiert das Dorf die alle drei Jahre stattfindende Herbstmesse. Er ist dort, wie könnte es anders sein, OK-Präsident. Solche Ämtli sind ihm alles andere als fremd, denn er hat schon so manches präsidiert.
Roger Strässle
Kurt Altenburger ist VPOD-Zentralsekretär und Gemeindepräsident von Rafz. Bild: rs
Kurt Altenburger ist vor über zehn Jahren von der Stadt aufs Land gezogen. Seit 2018 ist er Gemeindepräsident von Rafz. Wer ist der 63 Jahre alte Sozialdemokrat?
Rafz. Aufgewachsen im Kanton Thurgau, hat Kurt Altenburger eine kaufmännische Lehre im Autogewerbe absolviert. Damals, als Lehrabgänger, habe sich die Schweiz in den 1970er Jahren in einer Rezession befunden. Altenburgers Mutter war eine Bähnlerin und die SBB suchten Leute. Kurz entschlossen heuerte er dort an und konnte als Zugbegleiter starten. Später stieg er zum Zugführer mit roter Tasche auf und reiste in der ganzen Schweiz herum. Der junge Altenburger schaffte es bei den SBB bis zum Teamcoach. Dort wirkte er auch als Personalvertreter. Es war eine aus gewerkschaftlicher Sicht wichtige Zeit, erinnert er sich, denn es fand bei den Bundesbahnen unter Benedikt Weibel die grosse Rationalisierung statt.
Als der Eisenbahnerverband SEV 1998 einen Gewerkschaftssekretär suchte, packte Kurt Altenburger die Chance beim Schopf und konnte schliesslich in Zürich das neue Regionalsekretariat aufbauen – sein direkter Vorgesetzter war der langjährige SP-Nationalrat Ernst Leuenberger. Nach zehnjähriger SEV-Tätigkeit holte ihn 2008 der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) für gewerkschaftspolitische Aufgaben. Dort ist der 63-Jährige heute für die Vertragspolitik in der Branche Nahverkehr sowie für das Regionalsekretariat Schaffhausen zuständig.
Ganz nebenbei vermerkt Altenburger, dass er 1990 auch die Journalistenschule St. Gallen berufsbegleitend absolviert habe. Eine Weiterbildung, die ihm auf seinem beruflichen Werdegang stark geholfen habe.
Kurt Altenburger lebte lange in der Stadt Zürich, wo er sich auch für den gemeinnützigen Wohnungsbau engagierte. Auch hier schaffte er es bis an die Spitze – er war zwölf Jahre Präsident der Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals.
Doch weshalb hat es den Mann mit Thurgauer Akzent letztlich nach Rafz verschlagen? «Ich wurde Vater und meine neue Partnerin konnte mit der Stadt nicht viel anfangen, sie wollte aufs Land», sagt Altenburger. Man habe dann nach einem Eigenheim gesucht und sei schliesslich im Dorf an der deutschen Grenze fündig geworden. Das war 2009 – und so zügelte die Kleinfamilie nach Rafz. Hier engagiert er sich bei der Ortssektion der SP, die ihn 2014 für den Gemeinderat aufgestellt hat. Eine Kampfwahl, die er damals im zweiten Wahlgang knapp für sich entscheiden konnte. Nach nur einer Amtsdauer als Sozial- und Gesundheitsvorsteher kandidierte er 2018 fürs Gemeindepräsidium. Seither – er wurde kürzlich mit Erfolg erneut gewählt – hat er die Ressorts Präsidiales, Finanzen und Sicherheit inne.
Der fünfköpfige Gemeinderat von Rafz muss demnächst die Legislaturziele der nächsten vier Jahre verabschieden. Altenburger nennt beispielsweise als konkretes Projekt das 50 Jahre alte Lehrschwimmbecken, das saniert werden müsse. «Wir hätten es gerne zusammen mit allen Nachbargemeinden realisiert, doch dies gelang im ersten Anlauf nicht.» Später habe man ein mehrheitsfähiges Projekt zur Abstimmung gebracht, das Lehrschwimmbecken könne in naher Zukunft saniert werden. Als weiteres wichtiges Projekt nennt er den rund 8 Millionen Franken teuren Hochwasserschutz. Dieser stehe schon seit mehreren Jahren an, käme jetzt aber Schritt für Schritt in eine Schlussphase. Danach gehe es ans Bauen, rund die Hälfte der Kosten werde Rafz übernehmen müssen. Eine wichtige Aufgabe sei für die Behörde zudem die Umsetzung der Schulraumplanung. Und dann stehe auch in diesem Dorf ein Verkehrskonzept zur Debatte. In Arbeit habe man ferner die Bau- und Zonenordnung, die demnächst dem Kanton zur zweiten Vorprüfung eingereicht werde. In der Gemeinde habe sich die Einwohnerzahl in den letzten 30 Jahren gut verdoppelt und die Bautätigkeit sei noch am Laufen – Stichwort Verdichtung. Vorwärtsmachen möchte der ehemalige Sozial- und Gesundheitsvorsteher auch mit dem Alters- und Pflegeheim Peteracker – der Baubeginn sei für 2024 geplant.
Über Mangel an Themen könne er sich also nicht beklagen, sagt der VPOD-Mann, und freut sich auf ein baldiges Fest: Am 24. und 25. September feiert das Dorf die alle drei Jahre stattfindende Herbstmesse. Er ist dort, wie könnte es anders sein, OK-Präsident. Solche Ämtli sind ihm alles andere als fremd, denn er hat schon so manches präsidiert.
Roger Strässle
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