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Donnerstag, 2. Februar 2023
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Frauke Böni: "Wer Freiwilligenarbeit leistet, spürt eine innere Motivation, die nicht durch finanzielle Anreize ausgelöst wird."
Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft. Sie findet in praktisch allen Lebensbereichen wie etwa Sport, Alter, Kultur oder Umweltschutz statt. Frauke Böni, Stadträtin von Bülach, im Gespräch.
Welche Bedeutung hat die Freiwilligenarbeit in der Gesellschaft?
Frauke Böni, Stadträtin, Ressort Soziales und Gesundheit, Bülach: Ich finde, die Freiwilligenarbeit gestaltet die Gesellschaft, sie wird dadurch lebendiger und sozialer. Dank des freiwilligen Einsatzes werden gesellschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche und umweltbezogene Herausforderungen gemeinsam angepackt. In Bülach gibt es zahlreiche Beispiele: die Betreuung von Seniorinnen und Senioren, Integrationsangebote für Flüchtlinge oder Pick-up-Days. Manchmal steht ein gemeinsames Interesse im Zentrum, wie im Sport- oder Musikverein, manchmal einfach der Wunsch, etwas Sinnstiftendes zu tun.
Welche Institutionen entlastet die Freiwilligenarbeit?
Sie ist so vielfältig, weshalb die ganze Gesellschaft mit allen Institutionen und auf allen Ebenen profitiert. Nehmen Sie das Beispiel im Bereich Alter. In der Betreuung und Pflege profitieren Institutionen, die diese Menschen als Zielgruppe haben. Aber auch die Gemeinden und wir Steuerzahlenden, wenn es gelingt, dass Menschen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld leben können. Im Bereich Gesundheit oder Prävention, das heisst über den Sport, profitieren die Krankenkassen. Oder die Schulen, wenn zum Beispiel Jugendliche in einem Verein gut eingebunden sind und so sozialisiert werden. Das konnte ich bei meinen vier Kindern eins zu eins erleben.
Wer meldet sich für Einsätze?
Ich meine, es gibt keine typische Freiwillige, keinen typischen Freiwilligen. Je nach Geschlecht, Alter, Kompetenzen, Interessen und Rolle im Alltag unterscheidet sich die Präferenz, welche Art von Freiwilligenarbeit ausgeübt wird. Was allen Freiwilligen gemein ist, dass sie eine innere Motivation spüren, die nicht durch finanzielle Anreize ausgelöst wird. Man sucht etwas Sinnstiftendes oder möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben.
Wie würden Sie das «Jobprofil» beschreiben?
Zuerst braucht es die richtige Motivation. Dann braucht es Zeit. Wichtig sind auch Verlässlichkeit, Kreativität, Gelassenheit, Neugierde und Empathie, Offenheit und Interesse im Umgang mit Menschen, auch aus verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten. Je nach Engagement braucht es spezifische Kompetenzen. Wenn man zum Beispiel in der «Computeria» mithilft, sind gute IT-Kompetenzen Voraussetzung. Als Fussballtrainer sollte man vielleicht die Abseitsregel kennen.
Wer sollte sich nicht melden?
Menschen, die Arbeit über eine finanzielle Entschädigung definieren, werden immer wieder damit hadern, dass die Wertschätzung anders, nicht monetär, erfolgt. Es braucht die sogenannte intrinsische Motivation, ich muss die Zufriedenheit über meine Leistung in mir selbst finden können. Oder einfacher ausgedrückt: Wenn man keinen Hunger spürt, dann isst man auch nichts. Nur so funktioniert es.
Bedeutet Freiwilligenarbeit, sich einmal wöchentlich oder alle zwei Wochen zu engagieren?
Da gibt es keine Vorgaben. Allerdings empfiehlt Benevol Schweiz, die Dachorganisation der Freiwilligenarbeit der Schweiz, eine Obergrenze von maximal sieben Stunden pro Woche im Jahresdurchschnitt. Wichtig ist, dass die Freiwilligenarbeit vereinbar bleibt mit den restlichen Aufgaben im Alltag und im Beruf und nicht zur zusätzlichen Belastung führt. Das müssen auch die Einsatzorganisationen immer im Auge behalten.
Wer nimmt im sozialen Bereich niederschwellige Angebote in Anspruch?
Das sind meist Menschen, die vulnerabel sind oder einen gewissen Bedarf an Betreuung oder Begleitung nicht selbst abdecken können. Oft fällt es schwer, Hilfe anzunehmen. Deshalb ist es wichtig, der Freiwilligenarbeit ein positives Gesicht zu geben, Hemmschwellen abzubauen und den Zugang zu Unterstützung zu erleichtern.
Wo liegt der Unterschied zwischen Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe?
Per Definition von Benevol Schweiz gehört zur Freiwilligenarbeit jede Art von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement und umfasst jegliche Formen unentgeltlich geleisteter selbstbestimmter Einsätze ausserhalb der eigenen Kernfamilie.
Daher kann ich nicht zwischen Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe unterscheiden. Was man aber unterscheiden kann, ist die institutionelle und die informelle Freiwilligenarbeit. Mein langjähriges Engagement im Frauenverein war eine institutionelle Freiwilligenarbeit. Wenn jemand den Einkauf für den betagten Nachbar übernimmt, dann ist das informelle Freiwilligenarbeit. Beides ist gleich wertvoll.
Der Gemeinnützige Frauenverein Bülach hat vor 15 Jahren das Projekt «Schreibdienst» gestartet. Wer profitiert davon?
Jeden Montag unterstützt ein Freiwilligen-Team Personen aus dem Bezirk Bülach bei Korrespondenz in deutscher Sprache, beim Umgang mit Behörden, bei Bewerbungen und Lebensläufen oder beim Verstehen von Schriftstücken. Neben fehlenden Grundkompetenzen in der Sprache, beim Lesen und Schreiben ist oft auch der IT-Zugang und die IT-Kompetenz ein Problem. Gemäss unserer Statistik kommen etwa gleich viele Frauen wie Männer, etwa zwei Drittel haben einen Migrationshintergrund. Profitieren tun aber nicht nur die Betroffenen, sondern auch die städtischen Behörden und Ämter.
Die Arbeitsweise des Schreibdiensts hat sich in den 15 Jahren sehr stark verändert. Das Handy der Klientinnen und Klienten fungiert heute als PC, Couvert und Briefmarke wurden durch Online-Formulare und Mail ersetzt. Die Digitalisierung stellt uns Freiwillige wie auch die Klientinnen und Klienten immer wieder vor neue Herausforderungen.
Müsste man die Freiwilligenarbeit aufwerten?
Freiwilligenarbeit muss sichtbarer gemacht werden, sie soll nicht selbstverständlich sein. Sie ist gratis, aber nicht umsonst. Ich finde es sehr gut, dass ihre Bedeutung erkannt wurde und auch auf politischer Ebene diskutiert wird. Einerseits muss die Bedeutung für die Gesellschaft immer wieder hervorgehoben werden, damit sie auch in ökonomische Überlegungen einfliesst. Wo wären wir ohne die Freiwilligenarbeit? Sie nur als Sparpotenzial anzusehen, wäre der falsche Weg. Andererseits soll sie positiv ausstrahlen, damit die Menschen erreicht werden, die noch nicht mit dem «Freiwilligenvirus» angesteckt wurden, denn Freiwilligenarbeit tut einfach gut. Finanzielle Anreize finde ich nur bedingt den richtigen Weg, am ehesten noch in der Altersarbeit und im Bereich der Betreuung.
Sparen sollte man aber auf keinen Fall bei der nicht monetären Wertschätzung. Wichtig sind auch Weiterbildungsangebote, um seine Kompetenzen zu erweitern. Ausserdem muss eine gute Begleitung in kritischen Situationen gewährleistet werden. Auch den Ansatz des Corporate Volunteering, also betriebliche Freiwilligenprogramme, finde ich sehr spannend.
Wie wird in Bülach die Freiwilligenarbeit unterstützt?
In Bülach hat die Freiwilligenarbeit bereits seit sehr vielen Jahren einen sehr hohen Stellenwert, das durfte ich selbst als Freiwillige in den letzten zwei Jahrzehnten erleben. In allen relevanten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ist sie bereits stark involviert. Ich denke da an die Bereiche Sport, Kultur, Umweltschutz und soziale Arbeit. Die Unterstützung ist sehr vielfältig und hängt in erster Linie von der Anspruchsgruppe ab. Die Stadt Bülach unterstützt bei der Bereitstellung von räumlicher Infrastruktur oder unterstützt Organisationen über Leistungsvereinbarungen oder Mitträgerschaften, die aber immer auf ein Geben und Nehmen abstützen. Sie ehrt jährlich erfolgreiche Sportlerinnen, Sportler oder Mannschaften, verleiht einen Kultur- und Förderpreis und ermöglicht so positive Berichterstattung in der Presse. Sie lädt die Bevölkerung und Anspruchsgruppen regelmässig zur Mitwirkung ein und fördert so die Partizipation. Und die Stadt Bülach lädt jährlich am Internationalen Tag der Freiwilligen alle Freiwilligen zu einem gemeinsamen Anlass ein. Bereits haben sich dieses Jahr fast 150 Personen angemeldet und ich freue mich sehr darauf. Aber auch in Bülach gibt es sicher noch Luft nach oben und ich bin im Moment mit den Mitarbeitenden in meinem Ressort daran, die Situation zu analysieren und weitere Schritte zu überlegen. Auch die Digitalisierung sollten wir nutzen, sie hilft vor allem bei der Vernetzung. Das fliesst dann auch wieder in die Stadtentwicklung ein, in das Zusammenleben in den Quartieren und so weiter. Sie spüren es, das Thema Freiwilligenarbeit bleibt für mich sehr wichtig und spannend.
Interview: Roger Strässle
Frauke Böni: "Wer Freiwilligenarbeit leistet, spürt eine innere Motivation, die nicht durch finanzielle Anreize ausgelöst wird."
Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft. Sie findet in praktisch allen Lebensbereichen wie etwa Sport, Alter, Kultur oder Umweltschutz statt. Frauke Böni, Stadträtin von Bülach, im Gespräch.
Welche Bedeutung hat die Freiwilligenarbeit in der Gesellschaft?
Frauke Böni, Stadträtin, Ressort Soziales und Gesundheit, Bülach: Ich finde, die Freiwilligenarbeit gestaltet die Gesellschaft, sie wird dadurch lebendiger und sozialer. Dank des freiwilligen Einsatzes werden gesellschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche und umweltbezogene Herausforderungen gemeinsam angepackt. In Bülach gibt es zahlreiche Beispiele: die Betreuung von Seniorinnen und Senioren, Integrationsangebote für Flüchtlinge oder Pick-up-Days. Manchmal steht ein gemeinsames Interesse im Zentrum, wie im Sport- oder Musikverein, manchmal einfach der Wunsch, etwas Sinnstiftendes zu tun.
Welche Institutionen entlastet die Freiwilligenarbeit?
Sie ist so vielfältig, weshalb die ganze Gesellschaft mit allen Institutionen und auf allen Ebenen profitiert. Nehmen Sie das Beispiel im Bereich Alter. In der Betreuung und Pflege profitieren Institutionen, die diese Menschen als Zielgruppe haben. Aber auch die Gemeinden und wir Steuerzahlenden, wenn es gelingt, dass Menschen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld leben können. Im Bereich Gesundheit oder Prävention, das heisst über den Sport, profitieren die Krankenkassen. Oder die Schulen, wenn zum Beispiel Jugendliche in einem Verein gut eingebunden sind und so sozialisiert werden. Das konnte ich bei meinen vier Kindern eins zu eins erleben.
Wer meldet sich für Einsätze?
Ich meine, es gibt keine typische Freiwillige, keinen typischen Freiwilligen. Je nach Geschlecht, Alter, Kompetenzen, Interessen und Rolle im Alltag unterscheidet sich die Präferenz, welche Art von Freiwilligenarbeit ausgeübt wird. Was allen Freiwilligen gemein ist, dass sie eine innere Motivation spüren, die nicht durch finanzielle Anreize ausgelöst wird. Man sucht etwas Sinnstiftendes oder möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben.
Wie würden Sie das «Jobprofil» beschreiben?
Zuerst braucht es die richtige Motivation. Dann braucht es Zeit. Wichtig sind auch Verlässlichkeit, Kreativität, Gelassenheit, Neugierde und Empathie, Offenheit und Interesse im Umgang mit Menschen, auch aus verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten. Je nach Engagement braucht es spezifische Kompetenzen. Wenn man zum Beispiel in der «Computeria» mithilft, sind gute IT-Kompetenzen Voraussetzung. Als Fussballtrainer sollte man vielleicht die Abseitsregel kennen.
Wer sollte sich nicht melden?
Menschen, die Arbeit über eine finanzielle Entschädigung definieren, werden immer wieder damit hadern, dass die Wertschätzung anders, nicht monetär, erfolgt. Es braucht die sogenannte intrinsische Motivation, ich muss die Zufriedenheit über meine Leistung in mir selbst finden können. Oder einfacher ausgedrückt: Wenn man keinen Hunger spürt, dann isst man auch nichts. Nur so funktioniert es.
Bedeutet Freiwilligenarbeit, sich einmal wöchentlich oder alle zwei Wochen zu engagieren?
Da gibt es keine Vorgaben. Allerdings empfiehlt Benevol Schweiz, die Dachorganisation der Freiwilligenarbeit der Schweiz, eine Obergrenze von maximal sieben Stunden pro Woche im Jahresdurchschnitt. Wichtig ist, dass die Freiwilligenarbeit vereinbar bleibt mit den restlichen Aufgaben im Alltag und im Beruf und nicht zur zusätzlichen Belastung führt. Das müssen auch die Einsatzorganisationen immer im Auge behalten.
Wer nimmt im sozialen Bereich niederschwellige Angebote in Anspruch?
Das sind meist Menschen, die vulnerabel sind oder einen gewissen Bedarf an Betreuung oder Begleitung nicht selbst abdecken können. Oft fällt es schwer, Hilfe anzunehmen. Deshalb ist es wichtig, der Freiwilligenarbeit ein positives Gesicht zu geben, Hemmschwellen abzubauen und den Zugang zu Unterstützung zu erleichtern.
Wo liegt der Unterschied zwischen Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe?
Per Definition von Benevol Schweiz gehört zur Freiwilligenarbeit jede Art von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement und umfasst jegliche Formen unentgeltlich geleisteter selbstbestimmter Einsätze ausserhalb der eigenen Kernfamilie.
Daher kann ich nicht zwischen Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe unterscheiden. Was man aber unterscheiden kann, ist die institutionelle und die informelle Freiwilligenarbeit. Mein langjähriges Engagement im Frauenverein war eine institutionelle Freiwilligenarbeit. Wenn jemand den Einkauf für den betagten Nachbar übernimmt, dann ist das informelle Freiwilligenarbeit. Beides ist gleich wertvoll.
Der Gemeinnützige Frauenverein Bülach hat vor 15 Jahren das Projekt «Schreibdienst» gestartet. Wer profitiert davon?
Jeden Montag unterstützt ein Freiwilligen-Team Personen aus dem Bezirk Bülach bei Korrespondenz in deutscher Sprache, beim Umgang mit Behörden, bei Bewerbungen und Lebensläufen oder beim Verstehen von Schriftstücken. Neben fehlenden Grundkompetenzen in der Sprache, beim Lesen und Schreiben ist oft auch der IT-Zugang und die IT-Kompetenz ein Problem. Gemäss unserer Statistik kommen etwa gleich viele Frauen wie Männer, etwa zwei Drittel haben einen Migrationshintergrund. Profitieren tun aber nicht nur die Betroffenen, sondern auch die städtischen Behörden und Ämter.
Die Arbeitsweise des Schreibdiensts hat sich in den 15 Jahren sehr stark verändert. Das Handy der Klientinnen und Klienten fungiert heute als PC, Couvert und Briefmarke wurden durch Online-Formulare und Mail ersetzt. Die Digitalisierung stellt uns Freiwillige wie auch die Klientinnen und Klienten immer wieder vor neue Herausforderungen.
Müsste man die Freiwilligenarbeit aufwerten?
Freiwilligenarbeit muss sichtbarer gemacht werden, sie soll nicht selbstverständlich sein. Sie ist gratis, aber nicht umsonst. Ich finde es sehr gut, dass ihre Bedeutung erkannt wurde und auch auf politischer Ebene diskutiert wird. Einerseits muss die Bedeutung für die Gesellschaft immer wieder hervorgehoben werden, damit sie auch in ökonomische Überlegungen einfliesst. Wo wären wir ohne die Freiwilligenarbeit? Sie nur als Sparpotenzial anzusehen, wäre der falsche Weg. Andererseits soll sie positiv ausstrahlen, damit die Menschen erreicht werden, die noch nicht mit dem «Freiwilligenvirus» angesteckt wurden, denn Freiwilligenarbeit tut einfach gut. Finanzielle Anreize finde ich nur bedingt den richtigen Weg, am ehesten noch in der Altersarbeit und im Bereich der Betreuung.
Sparen sollte man aber auf keinen Fall bei der nicht monetären Wertschätzung. Wichtig sind auch Weiterbildungsangebote, um seine Kompetenzen zu erweitern. Ausserdem muss eine gute Begleitung in kritischen Situationen gewährleistet werden. Auch den Ansatz des Corporate Volunteering, also betriebliche Freiwilligenprogramme, finde ich sehr spannend.
Wie wird in Bülach die Freiwilligenarbeit unterstützt?
In Bülach hat die Freiwilligenarbeit bereits seit sehr vielen Jahren einen sehr hohen Stellenwert, das durfte ich selbst als Freiwillige in den letzten zwei Jahrzehnten erleben. In allen relevanten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ist sie bereits stark involviert. Ich denke da an die Bereiche Sport, Kultur, Umweltschutz und soziale Arbeit. Die Unterstützung ist sehr vielfältig und hängt in erster Linie von der Anspruchsgruppe ab. Die Stadt Bülach unterstützt bei der Bereitstellung von räumlicher Infrastruktur oder unterstützt Organisationen über Leistungsvereinbarungen oder Mitträgerschaften, die aber immer auf ein Geben und Nehmen abstützen. Sie ehrt jährlich erfolgreiche Sportlerinnen, Sportler oder Mannschaften, verleiht einen Kultur- und Förderpreis und ermöglicht so positive Berichterstattung in der Presse. Sie lädt die Bevölkerung und Anspruchsgruppen regelmässig zur Mitwirkung ein und fördert so die Partizipation. Und die Stadt Bülach lädt jährlich am Internationalen Tag der Freiwilligen alle Freiwilligen zu einem gemeinsamen Anlass ein. Bereits haben sich dieses Jahr fast 150 Personen angemeldet und ich freue mich sehr darauf. Aber auch in Bülach gibt es sicher noch Luft nach oben und ich bin im Moment mit den Mitarbeitenden in meinem Ressort daran, die Situation zu analysieren und weitere Schritte zu überlegen. Auch die Digitalisierung sollten wir nutzen, sie hilft vor allem bei der Vernetzung. Das fliesst dann auch wieder in die Stadtentwicklung ein, in das Zusammenleben in den Quartieren und so weiter. Sie spüren es, das Thema Freiwilligenarbeit bleibt für mich sehr wichtig und spannend.
Interview: Roger Strässle
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