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Montag, 16. Mai 2022
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Viele Kinder wollen beim FC Dielsdorf trainieren. Aber nur ein Teil davon kann aufgenommen werden. Foto: zvg
Der FC Dielsdorf stösst an seine Grenzen und muss die Mitgliederzahl beschränken. Dies hatte er bereits 2019 öffentlich beklagt. In einem aktuellen Schreiben verlangt er mehr Unterstützung. Gemeinde und Sportanlage Erlen AG verweisen auf erhöhte Beiträge und das Projekt Erlen Vision 2030.
Dielsdorf. Auf den EM-Boom in diesem Sommer könnte René Kammermann, Leiter Kinderfussball beim FC Dielsdorf (FCD), gut verzichten, wie er in einer Mitteilung schreibt. Der Grund: Täglich erhalte der Verein mehrere Anfragen von Eltern. Man versuche, wenn immer möglich, alle aufzunehmen, auch Kinder aus Nachbargemeinden. «Im Moment müssen wir sie, je nach Altersstufe, aber abweisen oder auf Ende der Ferien vertrösten», so Kammermann.
Nach den Angaben des Vereins warten über 50 Kinder auf eine Aufnahme, wovon man aber nur etwa 20 berücksichtigen könne. «Es ist extrem schwierig, so vielen Kindern abzusagen. Wir sind aber wegen der Infrastruktur und aus Mangel an Trainern und Trainerinnen, gezwungen, diese nicht zeitgemässe Massnahme anzuwenden», sagt der Leiter Kinderfussball. Ältere Kinder oder Jugendliche könnten praktisch keine mehr aufgenommen werden. Vor diesem Dilemma stehe nicht nur der FCD, sondern viele Vereine in der Region. Nebst dem Mangel an Trainern hat der FCD auch zu wenig Platz. Nur zwei in die Jahre gekommene Fussballplätze stünden zur Verfügung. Ein grosser Haupt- und einen kleiner, nicht den SFV-Normen entsprechender Nebenplatz. Zudem würden die sechs Garderoben, welche der FC mit dem EVDN (Eishockeyverein) teilen müsse, einem Betrieb mit 18 Mannschaften nicht gerecht. «Wir können den Spiel- und Trainingsbetrieb gerade so stemmen, aber sobald Meisterschaftsspiele verschoben werden müssen ? und dies ist mit dem Zustand der beiden Fussballfelder immer öfter der Fall ?, dann kollidieren wir mit der Planung des EVDN und haben grosse Schwierigkeiten, die Garderoben zur Verfügung zu stellen.» Ein weiteres Problem sind gemäss Verein die fehlenden Toiletten für die Besucher und Begleitpersonen. Vor allem für die weiblichen unter ihnen sei dies ein grosses Ärgernis, erklärt René Kammermann. «Hätten wir noch Mädchen- und Frauenteams, wäre die Katastrophe vorprogrammiert.» Doch es gibt auch Lösungen für die unbefriedigende Situation, vor allem bei den Fussballfeldern. Die jüngeren Vereinsmitglieder trainieren gemäss den Angaben des FC auf vier in Niederhasli und Dielsdorf verteilten Schulsportplätzen. «Dank dem Entgegenkommen der Schulen von Niederhasli und Dielsdorf, können wir mit allen Teams wenigstens einen geregelten Trainingsbetrieb aufrechterhalten. Dafür sind wir sehr dankbar», so Kammermann.
Dennoch erhält der Verein nach eigenem Empfinden zu wenig Beistand. «Wir platzen aus allen Nähten. Es ist für den FCD unmöglich zu expandieren, wenn wir nicht die dazu nötige Unterstützung von der Gesellschaft, respektive von der Politik erhalten.» Seit Jahren mache der Verein, bei der Erlen AG und der Politik auf die Missstände bezüglich der Infrastruktur aufmerksam. Mit verschiedenen ausführungsreifen Projekten habe man aufgezeigt wie die Probleme behoben werden könnten, um den Nachfragen gerecht zu werden. «Leider wurde keines der eingereichten Projekte von den zuständigen Behördenmitgliedern mit Wohlwollen entgegengenommen und mit dem FCD eingehend diskutiert». Dabei leiste der FC Dielsdorf wertvolle Arbeit im Bereich der Jugend- und Sportförderung. Daneben finde im Verein gelebte, niederschwellige Integration von Einwohnenden statt. Eine Vereinsförderung durch die Gemeinden basiere auf der Bereitstellung einer der Zeit angepassten Sportinfrastruktur. «Dadurch werden die ortsansässigen Vereine gestärkt. «Wir wünschen es unseren Kindern, dass ihnen von der Politik ein Umfeld zur Verfügung gestellt wird, dass sie sich positiv entwickeln können», sagt René Kammermann. Nicht ganz so schwarz sieht man die Situation bei der Gemeinde. «Der FCD und mehrere Dutzend weitere Dielsdorfer Vereine in verschiedensten Betätigungsfeldern leisten sehr wichtige Arbeit für das Dorfleben und dabei ist auch die Jugendförderung ein wichtiger Aspekt», erklärt Gemeindeschreiber Nando Nussbaumer auf Anfrage.
Die Gemeinde unterstützte die Vereine deshalb mit massgeblichen finanziellen Beiträgen. Die Anfrage des FCD an der Gemeindeversammlung 2019 habe der Gemeinderat zum Anlass genommen, die Parameter der Vereinsunterstützung zu revidieren, ein eigenes Vereinsreglement zu erstellen und die Vereinsbeiträge zu verdreifachen. Bei diesen Beiträgen werde die Förderung der Dielsdorfer Jugendlichen stark gewichtet. Der FCD erhalte zum Beispiel einen um 250 Prozent höheren Beitrag (knapp 20?000 Franken pro Jahr). An der Gemeinderatssitzung vom 21. Juni wurden die entsprechenden Beiträge gemäss Nussbaumer gesprochen. Richtigerweise werde aber ein grosser Teil der Vereinsausgaben durch die aktiven Vereinsmitglieder getragen ? auch durch Freiwilligenarbeit. «Der Gemeinderat hat die Pflicht, die verschiedenen Interessen der Vereine wie auch der anderen Bereiche der Gemeinde abzuwägen, und die beschränkten finanziellen Mittel fair und optimal einzusetzen.» Ausserdem stehe die Gemeinde öfters mit dem FCD und den anderen Vereinen in Kontakt, so beispielsweise am jährlichen Treffen der Vereinspräsidenten und -präsidentinnen mit der zuständigen Ressortvorsteherin. Für kurze Vereinsinformationen könnten die Vereine das Mitteilungsblatt kostenlos nutzen. Für die Änderung allfälliger Rahmenbedingungen und Perspektiven der Vereinsinfrastruktur sind laut dem Gemeindeschreiber primär die Vereine zuständig. Die Gemeinde wirkte dabei soweit möglich unterstützend.
Die Infrastruktur des FCD wird durch die Sportanlage Erlen AG gestellt, die jeweiligen Entscheide durch den Verwaltungsrat der Erlen gefällt. Die Gemeinde Dielsdorf wiederum trägt zusammen mit Niederhasli und Steinmaur das jährliche Betriebsdefizit und die Unterhaltsbeiträge der Sportanlage. Der Dielsdorfer Anteil beträgt gemäss Nussbaumer jährlich mehrere hunderttausend Franken. Ein Thema, welches sowohl politisch als auch finanztechnisch intensiv diskutiert werde. Die Sportanlage stehe bezüglich verschiedener Ausbau- und Sanierungsanliegen des FCD und weiteren Vereinen in Kontakt. Auch hier seien die finanziellen Möglichkeiten der drei Trägergemeinden einzubeziehen. «Das letzte Wort bei allfälligen Sanierungs- und Ausbauprojekten haben die Stimmberechtigten der Gemeinden an der Urne.» Der FCD-Vorstand sei sich sehr wohl bewusst, dass der Verwaltungsrat und die Gemeinden an einem Projekt Erlen Vision 2030 arbeiteten. «Darin enthalten sind auch priorisierte grössere Investitionen in den FCD, sagt Peter Müller, Geschäftsführer der Sportanlagen Erlen auf Anfrage. An diesem konkreten Projekt werde seit längerem gearbeitet und es werde dazu voraussichtlich eine Urnenabstimmung geben.
Bettina Sticher
Viele Kinder wollen beim FC Dielsdorf trainieren. Aber nur ein Teil davon kann aufgenommen werden. Foto: zvg
Der FC Dielsdorf stösst an seine Grenzen und muss die Mitgliederzahl beschränken. Dies hatte er bereits 2019 öffentlich beklagt. In einem aktuellen Schreiben verlangt er mehr Unterstützung. Gemeinde und Sportanlage Erlen AG verweisen auf erhöhte Beiträge und das Projekt Erlen Vision 2030.
Dielsdorf. Auf den EM-Boom in diesem Sommer könnte René Kammermann, Leiter Kinderfussball beim FC Dielsdorf (FCD), gut verzichten, wie er in einer Mitteilung schreibt. Der Grund: Täglich erhalte der Verein mehrere Anfragen von Eltern. Man versuche, wenn immer möglich, alle aufzunehmen, auch Kinder aus Nachbargemeinden. «Im Moment müssen wir sie, je nach Altersstufe, aber abweisen oder auf Ende der Ferien vertrösten», so Kammermann.
Nach den Angaben des Vereins warten über 50 Kinder auf eine Aufnahme, wovon man aber nur etwa 20 berücksichtigen könne. «Es ist extrem schwierig, so vielen Kindern abzusagen. Wir sind aber wegen der Infrastruktur und aus Mangel an Trainern und Trainerinnen, gezwungen, diese nicht zeitgemässe Massnahme anzuwenden», sagt der Leiter Kinderfussball. Ältere Kinder oder Jugendliche könnten praktisch keine mehr aufgenommen werden. Vor diesem Dilemma stehe nicht nur der FCD, sondern viele Vereine in der Region. Nebst dem Mangel an Trainern hat der FCD auch zu wenig Platz. Nur zwei in die Jahre gekommene Fussballplätze stünden zur Verfügung. Ein grosser Haupt- und einen kleiner, nicht den SFV-Normen entsprechender Nebenplatz. Zudem würden die sechs Garderoben, welche der FC mit dem EVDN (Eishockeyverein) teilen müsse, einem Betrieb mit 18 Mannschaften nicht gerecht. «Wir können den Spiel- und Trainingsbetrieb gerade so stemmen, aber sobald Meisterschaftsspiele verschoben werden müssen ? und dies ist mit dem Zustand der beiden Fussballfelder immer öfter der Fall ?, dann kollidieren wir mit der Planung des EVDN und haben grosse Schwierigkeiten, die Garderoben zur Verfügung zu stellen.» Ein weiteres Problem sind gemäss Verein die fehlenden Toiletten für die Besucher und Begleitpersonen. Vor allem für die weiblichen unter ihnen sei dies ein grosses Ärgernis, erklärt René Kammermann. «Hätten wir noch Mädchen- und Frauenteams, wäre die Katastrophe vorprogrammiert.» Doch es gibt auch Lösungen für die unbefriedigende Situation, vor allem bei den Fussballfeldern. Die jüngeren Vereinsmitglieder trainieren gemäss den Angaben des FC auf vier in Niederhasli und Dielsdorf verteilten Schulsportplätzen. «Dank dem Entgegenkommen der Schulen von Niederhasli und Dielsdorf, können wir mit allen Teams wenigstens einen geregelten Trainingsbetrieb aufrechterhalten. Dafür sind wir sehr dankbar», so Kammermann.
Dennoch erhält der Verein nach eigenem Empfinden zu wenig Beistand. «Wir platzen aus allen Nähten. Es ist für den FCD unmöglich zu expandieren, wenn wir nicht die dazu nötige Unterstützung von der Gesellschaft, respektive von der Politik erhalten.» Seit Jahren mache der Verein, bei der Erlen AG und der Politik auf die Missstände bezüglich der Infrastruktur aufmerksam. Mit verschiedenen ausführungsreifen Projekten habe man aufgezeigt wie die Probleme behoben werden könnten, um den Nachfragen gerecht zu werden. «Leider wurde keines der eingereichten Projekte von den zuständigen Behördenmitgliedern mit Wohlwollen entgegengenommen und mit dem FCD eingehend diskutiert». Dabei leiste der FC Dielsdorf wertvolle Arbeit im Bereich der Jugend- und Sportförderung. Daneben finde im Verein gelebte, niederschwellige Integration von Einwohnenden statt. Eine Vereinsförderung durch die Gemeinden basiere auf der Bereitstellung einer der Zeit angepassten Sportinfrastruktur. «Dadurch werden die ortsansässigen Vereine gestärkt. «Wir wünschen es unseren Kindern, dass ihnen von der Politik ein Umfeld zur Verfügung gestellt wird, dass sie sich positiv entwickeln können», sagt René Kammermann. Nicht ganz so schwarz sieht man die Situation bei der Gemeinde. «Der FCD und mehrere Dutzend weitere Dielsdorfer Vereine in verschiedensten Betätigungsfeldern leisten sehr wichtige Arbeit für das Dorfleben und dabei ist auch die Jugendförderung ein wichtiger Aspekt», erklärt Gemeindeschreiber Nando Nussbaumer auf Anfrage.
Die Gemeinde unterstützte die Vereine deshalb mit massgeblichen finanziellen Beiträgen. Die Anfrage des FCD an der Gemeindeversammlung 2019 habe der Gemeinderat zum Anlass genommen, die Parameter der Vereinsunterstützung zu revidieren, ein eigenes Vereinsreglement zu erstellen und die Vereinsbeiträge zu verdreifachen. Bei diesen Beiträgen werde die Förderung der Dielsdorfer Jugendlichen stark gewichtet. Der FCD erhalte zum Beispiel einen um 250 Prozent höheren Beitrag (knapp 20?000 Franken pro Jahr). An der Gemeinderatssitzung vom 21. Juni wurden die entsprechenden Beiträge gemäss Nussbaumer gesprochen. Richtigerweise werde aber ein grosser Teil der Vereinsausgaben durch die aktiven Vereinsmitglieder getragen ? auch durch Freiwilligenarbeit. «Der Gemeinderat hat die Pflicht, die verschiedenen Interessen der Vereine wie auch der anderen Bereiche der Gemeinde abzuwägen, und die beschränkten finanziellen Mittel fair und optimal einzusetzen.» Ausserdem stehe die Gemeinde öfters mit dem FCD und den anderen Vereinen in Kontakt, so beispielsweise am jährlichen Treffen der Vereinspräsidenten und -präsidentinnen mit der zuständigen Ressortvorsteherin. Für kurze Vereinsinformationen könnten die Vereine das Mitteilungsblatt kostenlos nutzen. Für die Änderung allfälliger Rahmenbedingungen und Perspektiven der Vereinsinfrastruktur sind laut dem Gemeindeschreiber primär die Vereine zuständig. Die Gemeinde wirkte dabei soweit möglich unterstützend.
Die Infrastruktur des FCD wird durch die Sportanlage Erlen AG gestellt, die jeweiligen Entscheide durch den Verwaltungsrat der Erlen gefällt. Die Gemeinde Dielsdorf wiederum trägt zusammen mit Niederhasli und Steinmaur das jährliche Betriebsdefizit und die Unterhaltsbeiträge der Sportanlage. Der Dielsdorfer Anteil beträgt gemäss Nussbaumer jährlich mehrere hunderttausend Franken. Ein Thema, welches sowohl politisch als auch finanztechnisch intensiv diskutiert werde. Die Sportanlage stehe bezüglich verschiedener Ausbau- und Sanierungsanliegen des FCD und weiteren Vereinen in Kontakt. Auch hier seien die finanziellen Möglichkeiten der drei Trägergemeinden einzubeziehen. «Das letzte Wort bei allfälligen Sanierungs- und Ausbauprojekten haben die Stimmberechtigten der Gemeinden an der Urne.» Der FCD-Vorstand sei sich sehr wohl bewusst, dass der Verwaltungsrat und die Gemeinden an einem Projekt Erlen Vision 2030 arbeiteten. «Darin enthalten sind auch priorisierte grössere Investitionen in den FCD, sagt Peter Müller, Geschäftsführer der Sportanlagen Erlen auf Anfrage. An diesem konkreten Projekt werde seit längerem gearbeitet und es werde dazu voraussichtlich eine Urnenabstimmung geben.
Bettina Sticher
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