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Freitag, 19. August 2022
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Das Furttal möchte als Planungsregion autonom bleiben. Die Ausrichtung ist klar Richtung Unterland. Foto: Sibylle Ratz
Der Vorschlag einer Arbeitsgruppe, das Furttal künftig einer neuen Planungsgruppe Unterland oder Limmattal zuzuteilen, die auch die neuen Bezirke bilden sollen, stösst auf Ablehnung. Die Gemeinden im Furttal fühlen sich übergangen.
Furttal/Unterland. In der Arbeitsgruppe «Interkantonale Zusammenarbeit» wurden die Bezirke und Planungsgruppen unter die Lupe genommen. In einer ersten Vernehmlassung konnten sich die Gemeinden dazu äussern. Zum zweiten Vorschlag nicht mehr. Nach der Präsentation letzte Woche und dem Einreichen der Behördeninitiative von sechs Unterländer Gemeinden (siehe Artikel unten) waren die Gemeinden im Furttal alles andere als glücklich.
Laut Max Walter, Gemeindepräsident von Regensdorf und Präsident des RZU (Regionaler Planungsdachverband Region Zürich und Umgebung), war die Arbeitsgruppe nicht optimal aufgestellt: «Nicht einmal der RZU als Vertreter von sieben der elf heutigen Planungsregionen war dort vertreten». Eine Neuaufteilung der Bezirke sei grundsätzlich eine gute Sache, sie müsse aber sorgfältig geschehen. Zur Zuteilung des Furttals zum Unterland oder zum Limmattal äussern sich Walter wie auch die übrigen Gemeinden eindeutig. «Ausser in Sachen Akutversorgung haben wir bedeutend mehr Kontaktpunkte zum Unterland», hält Walter fest. Die Initianten sind der Meinung, dass das Furttal zwar ein funktionaler Raum sei, aber zu wenig gross, um eine Planungsregion zu sein. Das sehen die Furttaler ganz anders. «Planungsregionen dürfen nicht zu gross sein, sondern sollen den funktionalen Räumen, wie es beispielsweise das Furttal darstellt, folgen», meint Walter. José Torche, Gemeindepräsident von Dänikon, sagt: «Das Furttal ist ein aus geografischer und funktionaler Sicht ein klar abgegrenzter Raum und zählt 37000 Einwohnende, fast so viel wie der Kanton Glarus. Für die Koordination mit anderen Regionen, die zum Teil sehr unterschiedlich sind und mit anderen Problemen konfrontiert sind, sorgt bereits der RZU».
Für das vertiefte Fachwissen in den Planungsregionen und für die übergeordnete Koordination brauche es eine oder im ganzen Kanton drei oder vier Dachorganisationen wie die RZU. «Gerade bei der Regionalplanung ist es sehr wichtig, dass die einzelnen funktionalen Räume eine eigenständige Vertretung haben. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch kleine, in sich selbstständig funktionierende Regionen ihren Bedürfnissen entsprechend vertreten sein können», ergänzt Walter. Beatrice Derrer, Gemeindepräsidentin von Hüttikon, sieht keine Notwendigkeit für eine Neuaufteilung der Bezirke: «Wieso soll etwas verändert werden, was seit Jahrzehnten hervorragend funktioniert? Die Planungsregion Furttal gibt es ja bereits in Form der Zürcher Planungsgruppe Furttal ZPF». Das sieht auch René Bitterli, Gemeindepräsident von Dällikon, so: «Es ist richtig, dass für eine Planungsregion eine gewisse Grösse wichtig ist. Entscheidend sind aber letztlich die funktionalen und räumlichen Zusammenhänge. Das Furttal ist ein klar begrenzter Raum, dessen Entwicklung in einer eigenen Planungsregion geregelt werden sollte». Die Meinungen zum Sinn einer Neuaufteilung sind nicht ganz so eindeutig. Max Walter sieht es so: «Eine Neuaufteilung bringt unbedingt einen Mehrwert, wenn man das klug angeht, das heisst, wenn die Bezirks-Regionen nicht mit den Planungsregionen vermischt werden». Seiner Meinung nach wäre es auch nicht schwierig, die Planungsregionen zu ändern: «Man könnte sogar so weit gehen, die Planungsregionen wirklich an den funktionalen Räumen zu orientieren und entsprechende Dachorganisationen zu machen». Die Arbeitsgruppe widerspreche sich ausserdem. Zum einen würden sie die Planungsregionen deckungsgleich mit den Bezirksregionen machen, zum anderen sollten die Planungsregionen aber mindestens 10000 Einwohner umfassen. Das Furttal bilde einen klar funktional abgetrennten Raum und sei mit seinen heute 37000 Einwohnenden gross genug. Ausserdem gehöre es zu den Regionen, die dem RZU angeschlossen sind und die Arbeiten, die grosse Fachkompetenz verlangen, sowie die Koordination mit den anderen Regionen sehr professionell lösen könne. René Bitterli kann sich allenfalls einen Mehrwert vorstellen, wenn eine Anpassung an die heutigen Verhältnisse stimme. So könnte man beispielsweise die Planung von Pflegebetten interkommunal betreiben. Beatrice Derrer sieht keinen Mehrwert, nur erhebliche Kosten. Auch José Torche erkennt keinen nennenswerten Mehrwert: «Die neuen Planungsregionen wären definitiv viel zu gross. Die Mitsprachemöglichkeiten der kleinen Gemeinden wären stark eingeschränkt, formell und inhaltlich, auch wegen fehlender Ortskenntnisse».
Die Vorteile der Planungsregion in der Grösse des Furttals würden auf der Hand liegen, führt Max Walter aus. «Alle sieben Gemeindepräsidien bilden den Vorstand. Jede Gemeinde kann ihre Anliegen direkt einbringen.» Ausserdem gibt er zu bedenken, dass Regionalplanung nicht nur mit Bauen zu tun habe. Durch die Vertretung aller Gemeinden über die Präsidien kämen alle relevanten Themen auf den Tisch. Diese könnten in Arbeitsgruppen effizient angegangen und bearbeitet werden. «Die Arbeitsgruppe hätte die Planungsgruppen nicht unterschätzen dürfen und zumindest die RZU zu dieser Planung einladen sollen», sagt Walter. Man sei da zu rasch vorgeprescht, Kosten und Nutzen seien zu wenig beachtet worden.
Sibylle Ratz
Das Furttal möchte als Planungsregion autonom bleiben. Die Ausrichtung ist klar Richtung Unterland. Foto: Sibylle Ratz
Der Vorschlag einer Arbeitsgruppe, das Furttal künftig einer neuen Planungsgruppe Unterland oder Limmattal zuzuteilen, die auch die neuen Bezirke bilden sollen, stösst auf Ablehnung. Die Gemeinden im Furttal fühlen sich übergangen.
Furttal/Unterland. In der Arbeitsgruppe «Interkantonale Zusammenarbeit» wurden die Bezirke und Planungsgruppen unter die Lupe genommen. In einer ersten Vernehmlassung konnten sich die Gemeinden dazu äussern. Zum zweiten Vorschlag nicht mehr. Nach der Präsentation letzte Woche und dem Einreichen der Behördeninitiative von sechs Unterländer Gemeinden (siehe Artikel unten) waren die Gemeinden im Furttal alles andere als glücklich.
Laut Max Walter, Gemeindepräsident von Regensdorf und Präsident des RZU (Regionaler Planungsdachverband Region Zürich und Umgebung), war die Arbeitsgruppe nicht optimal aufgestellt: «Nicht einmal der RZU als Vertreter von sieben der elf heutigen Planungsregionen war dort vertreten». Eine Neuaufteilung der Bezirke sei grundsätzlich eine gute Sache, sie müsse aber sorgfältig geschehen. Zur Zuteilung des Furttals zum Unterland oder zum Limmattal äussern sich Walter wie auch die übrigen Gemeinden eindeutig. «Ausser in Sachen Akutversorgung haben wir bedeutend mehr Kontaktpunkte zum Unterland», hält Walter fest. Die Initianten sind der Meinung, dass das Furttal zwar ein funktionaler Raum sei, aber zu wenig gross, um eine Planungsregion zu sein. Das sehen die Furttaler ganz anders. «Planungsregionen dürfen nicht zu gross sein, sondern sollen den funktionalen Räumen, wie es beispielsweise das Furttal darstellt, folgen», meint Walter. José Torche, Gemeindepräsident von Dänikon, sagt: «Das Furttal ist ein aus geografischer und funktionaler Sicht ein klar abgegrenzter Raum und zählt 37000 Einwohnende, fast so viel wie der Kanton Glarus. Für die Koordination mit anderen Regionen, die zum Teil sehr unterschiedlich sind und mit anderen Problemen konfrontiert sind, sorgt bereits der RZU».
Für das vertiefte Fachwissen in den Planungsregionen und für die übergeordnete Koordination brauche es eine oder im ganzen Kanton drei oder vier Dachorganisationen wie die RZU. «Gerade bei der Regionalplanung ist es sehr wichtig, dass die einzelnen funktionalen Räume eine eigenständige Vertretung haben. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch kleine, in sich selbstständig funktionierende Regionen ihren Bedürfnissen entsprechend vertreten sein können», ergänzt Walter. Beatrice Derrer, Gemeindepräsidentin von Hüttikon, sieht keine Notwendigkeit für eine Neuaufteilung der Bezirke: «Wieso soll etwas verändert werden, was seit Jahrzehnten hervorragend funktioniert? Die Planungsregion Furttal gibt es ja bereits in Form der Zürcher Planungsgruppe Furttal ZPF». Das sieht auch René Bitterli, Gemeindepräsident von Dällikon, so: «Es ist richtig, dass für eine Planungsregion eine gewisse Grösse wichtig ist. Entscheidend sind aber letztlich die funktionalen und räumlichen Zusammenhänge. Das Furttal ist ein klar begrenzter Raum, dessen Entwicklung in einer eigenen Planungsregion geregelt werden sollte». Die Meinungen zum Sinn einer Neuaufteilung sind nicht ganz so eindeutig. Max Walter sieht es so: «Eine Neuaufteilung bringt unbedingt einen Mehrwert, wenn man das klug angeht, das heisst, wenn die Bezirks-Regionen nicht mit den Planungsregionen vermischt werden». Seiner Meinung nach wäre es auch nicht schwierig, die Planungsregionen zu ändern: «Man könnte sogar so weit gehen, die Planungsregionen wirklich an den funktionalen Räumen zu orientieren und entsprechende Dachorganisationen zu machen». Die Arbeitsgruppe widerspreche sich ausserdem. Zum einen würden sie die Planungsregionen deckungsgleich mit den Bezirksregionen machen, zum anderen sollten die Planungsregionen aber mindestens 10000 Einwohner umfassen. Das Furttal bilde einen klar funktional abgetrennten Raum und sei mit seinen heute 37000 Einwohnenden gross genug. Ausserdem gehöre es zu den Regionen, die dem RZU angeschlossen sind und die Arbeiten, die grosse Fachkompetenz verlangen, sowie die Koordination mit den anderen Regionen sehr professionell lösen könne. René Bitterli kann sich allenfalls einen Mehrwert vorstellen, wenn eine Anpassung an die heutigen Verhältnisse stimme. So könnte man beispielsweise die Planung von Pflegebetten interkommunal betreiben. Beatrice Derrer sieht keinen Mehrwert, nur erhebliche Kosten. Auch José Torche erkennt keinen nennenswerten Mehrwert: «Die neuen Planungsregionen wären definitiv viel zu gross. Die Mitsprachemöglichkeiten der kleinen Gemeinden wären stark eingeschränkt, formell und inhaltlich, auch wegen fehlender Ortskenntnisse».
Die Vorteile der Planungsregion in der Grösse des Furttals würden auf der Hand liegen, führt Max Walter aus. «Alle sieben Gemeindepräsidien bilden den Vorstand. Jede Gemeinde kann ihre Anliegen direkt einbringen.» Ausserdem gibt er zu bedenken, dass Regionalplanung nicht nur mit Bauen zu tun habe. Durch die Vertretung aller Gemeinden über die Präsidien kämen alle relevanten Themen auf den Tisch. Diese könnten in Arbeitsgruppen effizient angegangen und bearbeitet werden. «Die Arbeitsgruppe hätte die Planungsgruppen nicht unterschätzen dürfen und zumindest die RZU zu dieser Planung einladen sollen», sagt Walter. Man sei da zu rasch vorgeprescht, Kosten und Nutzen seien zu wenig beachtet worden.
Sibylle Ratz
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