Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Montag, 16. Mai 2022
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wer unter fünfzig Jahre alt ist, hat als Schweizer eine lange Friedenszeit erlebt. Viele wissen nichts mehr von der Schrecklichkeit und Grausamkeit des Krieges, den sie heute am Fernseher täglich miterleben.
Auch über das wirkungsvollste... weiterlesen
TV: «Serengeti – Zeit des Anfangs» Die Fauna des wohl berühmtesten Nationalparks in Ost- afrika steht im Mittelpunkt dieser Dokumentation aus dem Jahr 2019. Das Besondere daran: Die einzelnen Tiere werden personalisiert, erhalten... weiterlesen
Gedankenverloren scrolle ich mich vergangenen Sonntag durch Instagram. Ich bleibe bei Michael Graber hängen. Der Verlobte von Sven Epiney hat sein Mami zum Muttertag zum grossen Verwöhnprogramm eingeladen. Übernachtung inklusive. Woow... weiterlesen
Unsichere Passwörter, alte Betriebssysteme, gefälschte Mails: Schlupflöcher für Hacker gibt es viele. Doch mit ein paar Tricks kann man sich gut schützen. weiterlesen
Die Gegner der geplanten Deponie Steindler sind nicht kompromissbereit. Folglich steht das Projekt in Würenlos wohl vor dem Aus. Foto: Archiv
Die geplante Aushubdeponie Steindler hat nach wie vor einen schweren Stand. Während sich der Würenloser Gemeinderat an einer Informationsveranstaltung letzte Woche für das Mediationsverfahren der Betreiberfirma Dereba AG aussprach, sagten die Gegner erneut klar Nein.
Würenlos/Otelfingen. «Ich zeige keine Pläne der geplanten Deponie Steindler und möchte nicht mit dem Abarbeiten der falsch kommunizierten Informationen beginnen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir möchten lediglich zeigen, wo wir momentan stehen», begann Anton Möckel, Gemeindeammann von Würenlos, über das Traktandum vier des Informationsabends der Politischen Gemeinde zu sprechen. 25 Vertreter aus Bevölkerung, Parteien und Kommissionen waren letzte Woche Dienstag im Gmeindschäller vor Ort, bis zu 80 Personen verfolgten die Veranstaltung über den Livestream von zuhause aus, um über die wichtigsten Traktanden der kommenden Einwohnergemeindeversammlung vom 8. Juni sowie über den aktuellen Stand einzelner Projekte informiert zu werden. Eines davon war die geplante Aushubdeponie Steindler auf Würenloser Boden, gleich an der Grenze zu Otelfingen.
Die Betreiberfirma der Deponie Steindler, die Dereba AG, möchte eine Mediation lancieren, um mit allen Beteiligten an einen Tisch zu sitzen und gemeinsam gewisse Punkte nochmals zu diskutieren (der «Furttaler» berichtete). «Wir sind nicht im Lead, müssen diesen Tisch nicht organisieren», erklärte Möckel. Aber wenn das Mediationsverfahren zustande komme, würde der Gemeinderat Würenlos selbstverständlich dabei sein. «Die Mediation soll eine Chance erhalten.»
Eine andere Meinung hat Robert Blarer, der als Vertreter der IG Nein zur Aushubdeponie Steindler/Teufermoos zum Projekt Stellung nahm. An einem Mediationsverfahren nehme teil, wer gesprächsbereit sei und eine Lösung finden wolle. «Wir sind aber nicht gesprächsbereit. Wir wollen weder eine kleine, noch eine light, noch eine mittlere - wir wollen gar keine Deponie im Steindler», legte Blarer dar. Es mache keinen Sinn, an etwas teilzunehmen, obwohl die Interessengemeinschaft bereits wissen würde, dass sie keine Kompromisse eingehen werde. Grundsätzlich fände er es zwar eine gute Idee, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen. Aber bei diesem Projekt seien zu viele Fauxpas passiert, die das Vertrauen der Nachbarsgemeinden und der Bevölkerung nicht wirklich gefördert hätten; dass Otelfingen zu spät informiert wurde etwa. Zudem sind laut des IG-Mitglieds nicht alle Prozesse des Leitfadens zur Evaluation eines Deponieverfahrens eingehalten worden.
Zum Leitfaden des Kantons hatte auch Anton Möckel etwas zu sagen: «Der Leitfaden wird zurzeit vom Kanton Aargau überarbeitet, weil er nicht in allen Fällen funktioniert.» Ein solcher Fall sei eine Deponie an der Kantonsgrenze. «Das bestätigt uns, dass wir nicht einfach alles nur falsch gemacht haben. Auch ein System kann Fehler haben.» Weiter nannte der Gemeindeammann die Geheimhaltung als grosses Problem. «Wir möchten als Behörde transparent und offen sein. Es fiel uns nicht leicht, Otelfingen einfach nichts zu sagen.» Die Nachbarsgemeinde habe gemerkt, dass sie wie eine Walze überrollt werde und nichts tun könne - weder dafür noch dagegen. Und es sei richtig, dass eine Gemeinde hinter ihrer Bevölkerung stehe. «Das haben wir auch gemacht und uns deshalb auf das Mediationsverfahren eingelassen», so der Gemeindeammann.
Zur Sprache kam letzte Woche auch das Gebiet Lugibach/Gchütt, für welches analog zum Standort Steindler Orientierungsveranstaltungen für die Grundeigentümer stattfanden. «Für uns stellte der Standort Lugibach/Gchütt die erste Priorität dar, das ist korrekt», gab Anton Möckel zu. Der Gemeinderat habe sich vom Kanton lange an der Nase herumgeführt gefühlt, denn: Mitte 2018 erklärte das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau (BVU) überraschend, dass der Standort Lugibach/Gchütt gar nicht möglich sei, weil er in den Perimeter der Lägernschutzzone falle. Dies, nachdem zuvor während Jahren das Auswahlverfahren durch das BVU begleitet worden und dieser Standort bis dahin nie abgelehnt worden war. «Uns hat das nicht geschmerzt, aber die Dereba AG musste für die Planungs- und Evaluationskosten aufkommen», sagte der Würenloser.
Zum Schluss seiner Informationsrede betonte Möckel einen in seinen Augen weiteren, wichtigen Punkt: «Wir möchten alle Falschinformationen von den Gegnern, die in Richtung Verleumdung gehen, absolut von uns weisen.» Der Gemeinderat sei in den sozialen Medien böse angemacht worden; er mache seinen Job nicht richtig und solle zurücktreten. «Das ist eine Ungerechtigkeit, die sich in unserer Demokratie nicht gehört.»
«Hat der Gemeinderat der Dereba AG eine Deadline gesetzt, bis sie Resultate der Mediation vorlegen muss?», wollte ein Anwesender im Raum wissen. Er bitte den Gemeinderat, reinen Tisch zu machen, bevor die Gemeinderatswahlen anstehen. Darauf habe die Gemeinde Würenlos keinen Einfluss, weil der Verwaltungsrat der Dereba AG diese Deadline setze, wie Möckel erklärte. «Wir warten weder Wahlen noch irgendwelche Kandidaturen ab, wir nehmen darauf keine Rücksicht.» Und er ergänzte: «Die definitive Entscheidungsmatrix des Gemeinderates ist klar: Wenn das ganze Mediationsverfahren nicht stattfindet, müssen wir nicht diskutieren ? dann ist die Deponie gescheitert.»
Ramona Kobe
Die Gegner der geplanten Deponie Steindler sind nicht kompromissbereit. Folglich steht das Projekt in Würenlos wohl vor dem Aus. Foto: Archiv
Die geplante Aushubdeponie Steindler hat nach wie vor einen schweren Stand. Während sich der Würenloser Gemeinderat an einer Informationsveranstaltung letzte Woche für das Mediationsverfahren der Betreiberfirma Dereba AG aussprach, sagten die Gegner erneut klar Nein.
Würenlos/Otelfingen. «Ich zeige keine Pläne der geplanten Deponie Steindler und möchte nicht mit dem Abarbeiten der falsch kommunizierten Informationen beginnen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir möchten lediglich zeigen, wo wir momentan stehen», begann Anton Möckel, Gemeindeammann von Würenlos, über das Traktandum vier des Informationsabends der Politischen Gemeinde zu sprechen. 25 Vertreter aus Bevölkerung, Parteien und Kommissionen waren letzte Woche Dienstag im Gmeindschäller vor Ort, bis zu 80 Personen verfolgten die Veranstaltung über den Livestream von zuhause aus, um über die wichtigsten Traktanden der kommenden Einwohnergemeindeversammlung vom 8. Juni sowie über den aktuellen Stand einzelner Projekte informiert zu werden. Eines davon war die geplante Aushubdeponie Steindler auf Würenloser Boden, gleich an der Grenze zu Otelfingen.
Die Betreiberfirma der Deponie Steindler, die Dereba AG, möchte eine Mediation lancieren, um mit allen Beteiligten an einen Tisch zu sitzen und gemeinsam gewisse Punkte nochmals zu diskutieren (der «Furttaler» berichtete). «Wir sind nicht im Lead, müssen diesen Tisch nicht organisieren», erklärte Möckel. Aber wenn das Mediationsverfahren zustande komme, würde der Gemeinderat Würenlos selbstverständlich dabei sein. «Die Mediation soll eine Chance erhalten.»
Eine andere Meinung hat Robert Blarer, der als Vertreter der IG Nein zur Aushubdeponie Steindler/Teufermoos zum Projekt Stellung nahm. An einem Mediationsverfahren nehme teil, wer gesprächsbereit sei und eine Lösung finden wolle. «Wir sind aber nicht gesprächsbereit. Wir wollen weder eine kleine, noch eine light, noch eine mittlere - wir wollen gar keine Deponie im Steindler», legte Blarer dar. Es mache keinen Sinn, an etwas teilzunehmen, obwohl die Interessengemeinschaft bereits wissen würde, dass sie keine Kompromisse eingehen werde. Grundsätzlich fände er es zwar eine gute Idee, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen. Aber bei diesem Projekt seien zu viele Fauxpas passiert, die das Vertrauen der Nachbarsgemeinden und der Bevölkerung nicht wirklich gefördert hätten; dass Otelfingen zu spät informiert wurde etwa. Zudem sind laut des IG-Mitglieds nicht alle Prozesse des Leitfadens zur Evaluation eines Deponieverfahrens eingehalten worden.
Zum Leitfaden des Kantons hatte auch Anton Möckel etwas zu sagen: «Der Leitfaden wird zurzeit vom Kanton Aargau überarbeitet, weil er nicht in allen Fällen funktioniert.» Ein solcher Fall sei eine Deponie an der Kantonsgrenze. «Das bestätigt uns, dass wir nicht einfach alles nur falsch gemacht haben. Auch ein System kann Fehler haben.» Weiter nannte der Gemeindeammann die Geheimhaltung als grosses Problem. «Wir möchten als Behörde transparent und offen sein. Es fiel uns nicht leicht, Otelfingen einfach nichts zu sagen.» Die Nachbarsgemeinde habe gemerkt, dass sie wie eine Walze überrollt werde und nichts tun könne - weder dafür noch dagegen. Und es sei richtig, dass eine Gemeinde hinter ihrer Bevölkerung stehe. «Das haben wir auch gemacht und uns deshalb auf das Mediationsverfahren eingelassen», so der Gemeindeammann.
Zur Sprache kam letzte Woche auch das Gebiet Lugibach/Gchütt, für welches analog zum Standort Steindler Orientierungsveranstaltungen für die Grundeigentümer stattfanden. «Für uns stellte der Standort Lugibach/Gchütt die erste Priorität dar, das ist korrekt», gab Anton Möckel zu. Der Gemeinderat habe sich vom Kanton lange an der Nase herumgeführt gefühlt, denn: Mitte 2018 erklärte das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau (BVU) überraschend, dass der Standort Lugibach/Gchütt gar nicht möglich sei, weil er in den Perimeter der Lägernschutzzone falle. Dies, nachdem zuvor während Jahren das Auswahlverfahren durch das BVU begleitet worden und dieser Standort bis dahin nie abgelehnt worden war. «Uns hat das nicht geschmerzt, aber die Dereba AG musste für die Planungs- und Evaluationskosten aufkommen», sagte der Würenloser.
Zum Schluss seiner Informationsrede betonte Möckel einen in seinen Augen weiteren, wichtigen Punkt: «Wir möchten alle Falschinformationen von den Gegnern, die in Richtung Verleumdung gehen, absolut von uns weisen.» Der Gemeinderat sei in den sozialen Medien böse angemacht worden; er mache seinen Job nicht richtig und solle zurücktreten. «Das ist eine Ungerechtigkeit, die sich in unserer Demokratie nicht gehört.»
«Hat der Gemeinderat der Dereba AG eine Deadline gesetzt, bis sie Resultate der Mediation vorlegen muss?», wollte ein Anwesender im Raum wissen. Er bitte den Gemeinderat, reinen Tisch zu machen, bevor die Gemeinderatswahlen anstehen. Darauf habe die Gemeinde Würenlos keinen Einfluss, weil der Verwaltungsrat der Dereba AG diese Deadline setze, wie Möckel erklärte. «Wir warten weder Wahlen noch irgendwelche Kandidaturen ab, wir nehmen darauf keine Rücksicht.» Und er ergänzte: «Die definitive Entscheidungsmatrix des Gemeinderates ist klar: Wenn das ganze Mediationsverfahren nicht stattfindet, müssen wir nicht diskutieren ? dann ist die Deponie gescheitert.»
Ramona Kobe
Lade Fotos..